Wirbel um Trinkgeld: Werden Dresdner in Gastro-Betrieben unter Druck gesetzt?

Dresden - Die Digitalisierung hält Einzug in Dresdens Gaststuben: Früher gab es Trinkgeld einfach bar auf die Hand, mittlerweile werden Kartenlesegeräte mit speziellen Trinkgeldtasten ausgestattet. Bei Gästen sorgen sie bisweilen für Stirnrunzeln - nicht so bei den Gastronomen.

Im Cafe Oswaldz zeigt Barista Sven Koch (32) das Kartenlesegerät mit Trinkgeld-Option.  © Holm Helis

Schließlich soll auch den guten Service belohnen können, wer gerade kein Bargeld herumschleppt, findet etwa Sachsens DEHOGA-Chef Axel Klein (55).

"Es geht um Wertschätzung. Bei digitaler Bezahlung ist nur folgerichtig, dass Trinkgeldoptionen angezeigt werden."

Was manchen Gästen dabei aufstößt: Bisweilen wird die Option "Kein Trinkgeld" versteckt angezeigt, sollen sie vor den Augen des Kellners Trinkgeldprozente auf dem Kartenlesegerät antippen.

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Teils, bevor Speisen und Getränke überhaupt an den Tisch gebracht wurden.

So wird es zum Beispiel im Café Oswaldz am Albertplatz gehandhabt.

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Kundin über Trinkgeld-Taste: "Unangenehmes Gefühl"

Touristin Rosa Range (65) gibt eigentlich gerne Trinkgeld.  © Holm Helis

Barista und Kellner Sven Koch (32) erklärt: "Das erleichtert unsere Arbeitsabläufe und die Abrechnung."

Die Taste werde von den Kunden angenommen, es gebe seit Einführung des Systems tendenziell mehr Trinkgeld.

Auch Kundin Rosa Lange (65) spendierte 50 Cent extra für ihre Heiße Schokolade vor Ort - sagt allerdings: "Man wird unter Druck gesetzt. Das ist ein unangenehmes Gefühl."

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Auch die Verbraucherzentrale Sachsen merkt an, dass "Irreführung vorliegen" könne, sofern die Option "Kein Trinkgeld" eher versteckt angezeigt wird.

Im Café "tanteleuk" kann das Trinkgeld direkt am Tresen gegeben werden.  © Holm Helis

Was sagt DEHOGA-Chef Klein? Er kontert: "Ich denke nicht, dass sich Gäste unter Druck gesetzt fühlen. In Sachsen sind die Gäste selbstbewusst genug."

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