Schluss mit Genuss: Dresdner "Weinzentrale" macht dicht!
Dresden - Die Nachricht schlägt wie eine Bombe in Dresdens Genusswelt ein: Jens Pietzonka (51), einer der besten und mehrfach prämierten Sommeliers in ganz Deutschland, schließt seine "Weinzentrale" an der Hoyerswerdaer Straße. Nach neun Jahren ist am 31. August Schluss mit dem Weingenuss.
"Seit Januar kämpfe ich gegen einen stetigen Abwärtstrend. Pro-Kopf-Umsatz und Gästezahlen sinken. Der Mai, der sonst immer geknallt hat, war für uns eine Katastrophe. Die Weinzentrale war und ist mein Herzensthema, aber sie ist nicht mehr zu halten", bedauert Pitzonka.
"Ich möchte selbst das Ende bestimmen und keinen Insolvenzantrag stellen."
Erst vor wenigen Tagen wurde der Dresdner für sein Engagement vom Magazin "Der Feinschmecker" als "Weinbotschafter des Jahres" ausgezeichnet. "Das passt jetzt nicht so recht zusammen", so Pietzonka. "Aber lässt sich nicht ändern."
Und es ist auch nicht das Ende.
Im August gibt Jens Pietzonka in der "Weinzentrale" noch einmal Gas
Pietzonka betreibt weiterhin die "Elbzentrale" auf der Laubegaster Werft und die "Tanzzentrale" im Alten Pumpenhaus. "Ich habe die Idee, mit einer sächsischen Weinbotschaft durch Deutschland zu touren."
Sein Pop-up-Lokal "Jens & Friede", das im Weingut Schuh Premiere feierte, soll auch Feinschmecker in anderen Städten begeistern - im September gastiert es in Berlin-Kreuzberg. Außerdem ist Pietzonka noch Sommelier des DFB.
Kleiner Trost: Im August will Jens Pietzonka in der Weinzentrale noch einmal richtig Gas geben - mit Gastköchen, mit Weinthemen, mit einem Kabinett-Frühstück.
Er hofft auf eine volle Weinzentrale und viele leere Weinflaschen. Vielleicht findet sich dabei auch ein Interessent für den Eckladen. "Das wäre toll, denn mein Mietvertrag läuft sonst noch bis April 2025."
Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis