Todesgefahr für Dresdner Radfahrer! So entschärft die Stadt an der Reicker Straße

Dresden - Immer wieder kam es auf der Reicker Straße zu Unfällen mit Radfahrern. 2020 verlor hier sogar eine Radlerin (55) durch einen Raser ihr Leben. Dass die Stadt auf dem 900 Meter langen Abschnitt der Verkehrsachse in Strehlen nun Radfahrstreifen eingerichtet hat, ist für viele eine Genugtuung.

Mitte September wurden die ersten Markierungen auf der Reicker Straße aufgetragen.
Mitte September wurden die ersten Markierungen auf der Reicker Straße aufgetragen.  © Ove Landgraf

Die Breite der Fahrstreifen zwischen den Straßenbahn-Haltestellen Cäcilienstraße und Otto-Dix-Ring variiert in beide Fahrtrichtungen zwischen 1,90 Meter und 2,20 Meter.

Sie sind exklusiv Radfahrern vorbehalten. Autos dürfen dort weder fahren noch halten. Der Einrichtung ging ein langes Ringen mit der Stadtverwaltung voraus.

Jahrelang setzte sich der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Dresden (ADFC) für die Auftragung ein. Bereits 2017 übernahm die Stadt den Abschnitt in ihr Radverkehrskonzept.

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Danach passierte lange erstmal nichts. Erst der Todesfall vor drei Jahren brachte Bewegung in das Vorhaben.

Vergangenes Jahr veranstaltete der ADFC eine Demo, um auf die Einrichtung der Streifen zu drängen.

ADFC-Vorstandsmitglied Nils Larsen (39).
ADFC-Vorstandsmitglied Nils Larsen (39).  © Holm Helis
Im Januar 2020 rauschte der Fahrer eines Mercedes (18) beim Überholen in eine Radfahrerin (55). Letztere verstarb noch am Unfallort.
Im Januar 2020 rauschte der Fahrer eines Mercedes (18) beim Überholen in eine Radfahrerin (55). Letztere verstarb noch am Unfallort.  © Roland Halkasch
Wochenlang diente ein weißes Fahrrad als Gedenkstätte und Mahnmal für die Verstorbene.
Wochenlang diente ein weißes Fahrrad als Gedenkstätte und Mahnmal für die Verstorbene.  © Steffen Füssel

Vorstandsmitglied Nils Larsen (39): "Das, was nun gemacht wurde, ist gut, jedoch zu wenig. Wir plädieren für eine Verlängerung der Streifen in beide Richtungen."

Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf, Roland Halkasch, Steffen Füssel

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