Todesdrohung gegen Bürgermeister: Angeklagter kommt mit Verwarnung davon
Dippoldiswalde - Als Tiger gesprungen, als Bettvorleger gelandet. Weil er den Bürgermeister von Altenberg, Thomas Kirsten (67, Freie Wähler), bedroht hatte, wurde Robert K. (29) jetzt nur verwarnt.

Das zuständige Amtsgericht Dippoldiswalde behält sich lediglich die Verhängung einer Geldstrafe vor. Damit legte der Staatsanwalt eine krachende Bruchlandung hin. Der Fall hatte Ende 2021 hohe Wellen geschlagen.
Mitte Dezember 2021 hatte Robert K. einen Screenshot eines Facebook-Kommentars von Thomas Kirsten bei WhatsApp gepostet.
Dazu schrieb er, dass der Bürgermeister "erschossen gehöre".
Kirsten erfuhr davon, nahm die Drohung ernst, erschien sogar auf einer Stadtratssitzung mit Polizeischutz. Die Ermittlungen begannen.
Der Staatsanwalt war so überzeugt, genug Beweise zusammenzuhaben, dass er sogar ein sogenanntes beschleunigtes Verfahren anstrebte. Denn liegt der Fall klar, kann sofort bis zu einem Jahr Haft als Strafe auf dem Fuße folgen.
Doch der eilig anberaumte Prozess im Januar platzte, weil Nachermittlungen nötig waren. Der Fall wurde einer von vielen.
Und nun erließ der zuständige Amtsrichter in Dippoldiswalde zwar einen Strafbefehl gegen Robert K. wegen Bedrohung. Aber ohne eine Strafe! In dem Schreiben wird Robert K. lediglich verwarnt. Ein Jahr lang darf er sich jetzt nichts zuschulden kommen lassen, dann gilt der Fall endgültig als erledigt.
Andernfalls wären 2000 Euro Strafe fällig. Allerdings muss der bislang nicht Vorbestrafte auf jeden Fall als Auflage 500 Euro an einen gemeinnützigen Verein zahlen.
Titelfoto: Holm Helis