Tierheim-Gebühren in Dresden sollen drastisch steigen

Dresden - Haustiere bereichern das Leben, spenden Trost in schweren Zeiten. Was aber, wenn man sie im Tierheim abgeben muss? Dann wird es nach Stadtplänen bald deutlich teurer: Demnach soll es 135 Euro mehr kosten, ein Katzenjunges loszuwerden. Kommt Herrchen mit seinem bissigen Kampfhund nicht mehr zurecht, würden wohl Hunderte Euro mehr fällig.

Florian Hanisch (38) leitet das Tierheim Dresden.  © Holm Helis

Zuletzt wurde die Satzung vor 17 Jahren geändert - Zeit für ein Update, argumentiert das Rathaus. Nicht zuletzt, weil sich "einige finanzielle Änderungen" ergeben hätten, die "Kosten für die Unterbringung, Fütterung und Pflege der Tiere inflationsbedingt deutlich gestiegen" seien.

Sollte der Stadtrat im Februar der Verwaltungs-Vorlage zustimmen, würden sämtliche Tierheimgebühren stark angehoben. Kostet es bislang nur 6 bis 84 Euro, seine Katze abzugeben, wären es künftig 120 bis 150 Euro.

Beim Hund liegt die Preisspanne aktuell zwischen 10 und 140 Euro, sie soll auf 200 und 350 Euro steigen. Wer einen Exoten abgibt, müsste nicht mehr 5 bis 140, sondern 120 bis 500 Euro berappen.

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Auch die Betreuung und Abholung würde kostspieliger, quasi zum regelrechten Wucher die Verwaltungsgebühren: Laut Plan sollen sie demnächst über 40 Euro pro Stunde kosten, etwa 34 Euro mehr als bislang.

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Hier leben die flauschigen, exotischen, gefährlichen Tiere, die sonst keiner haben will.  © Ove Landgraf
Kampfhunde sind betreuungsintensiv, deshalb besonders teuer.  © Petra Hornig

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Über hundert Katzen allein mussten zuletzt im Dresdner Tierheim zwangsgepflegt werden. Ihre Vorbesitzer waren entweder krank, verstorben oder überfordert.  © Norbert Neumann

Zudem sollen die Gebühren künftig regelmäßig angepasst werden, "um einen Beitrag zu einem stabilen Haushalt der Landeshauptstadt Dresden zu leisten".

Bedeutet: Das Tierheim wird erstmal nicht günstiger werden. Ob mancher Halter dann einfach mit der Autobahn vorliebnimmt?

Hier findet die Stadt klare Worte: "Jeder Tierhalter muss sich im Klaren darüber sein, dass er, wenn er ein Tier aussetzt, eine Ordnungswidrigkeit begeht. Kommt das ausgesetzte Tier zu Tode, steht sogar ein Straftatverdacht im Raum."

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Und die Verwaltung geht sogar noch weiter, will weder Überforderung noch Geldprobleme als Rechtfertigung für eine Abgabe im Tierheim gelten lassen.

"Wir erläutern den Menschen, dass die Übernahme eines Tieres Verantwortung bedeutet, die man dem Tier lebenslang schuldet."

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