Bund der Steuerzahler empört: Über 181.000 Euro für gescheiterten Verkehrsversuch!
Dresden - Jedes Jahr deckt der Bund der Steuerzahler (BdSt) mit seinem Schwarzbuch die Verschwendung von öffentlichen Geldern auf. Neben vielen, insbesondere in der Verwaltung ausufernden Kosten haben sich die Steuerzahler-Lobbyisten auch einen Fall in Dresden angeschaut.
So geriet der Verkehrsversuch am Blauen Wunder von Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) ins Fadenkreuz der Ausgabenprüfer.
Dort wurden im April zusätzliche Fahrstreifen für Radler geschaffen, das Ergebnis war jedoch Chaos.
Insbesondere in den frühen Morgenstunden standen die Busse der DVB, Pflegedienste und Handwerker mit ihren Fahrzeugen bis zu 50 Minuten im Stau.
Das "irrwitzige Verkehrsprojekt", wie es im Schwarzbuch geschrieben steht, wurde in der Folge nach nur drei Wochen abgebrochen.
181.814 Euro kostete der missglückte Versuch die Stadt
Doch nicht nur das Durcheinander auf der Straße war das Problem. Die Durchführung des Verkehrsversuches kostete die Stadt am Ende 181.814 Euro.
Vier Planungs-, zwei Ingenieurbüros und zwei Baufirmen wurden für Gutachten, Verkehrserhebungen und Analysen beauftragt. Diese fanden mitunter schon vor Beginn des Versuches statt, trotzdem floppte das Experiment.
"Solche Versuche sind legitim, doch es muss das Verhältnis passen", sagte Dirk Mohr (48), Vorstandsvorsitzender des BdSt Sachsen.
Zukünftig wollen er und seine Mitstreiter deshalb auch weiterhin die Verkehrsversuche in Dresden genauestens unter die Lupe nehmen.
Titelfoto: Eric Münch