Preise steigen um 25 Prozent: Jetzt erhöht die Stadt auch noch die Abwassergebühren
Dresden - Der Toilettengang wird teurer: Erstmals seit fünf Jahren erhöht die Stadt Dresden ab kommendem Jahr die Abwassergebühren. Grund sind gestiegene Kosten sowie Investitionen in den Ausbau. So wird Dresden auch ein drittes Faulei bekommen.

Die Gebührensatzung wird alle fünf Jahre festgelegt, stieg zuletzt 2021. Ab Januar 2026 erhöhen sich die Abgaben.
Die Schmutzwasserentsorgung (Toilette, Dusche etc.) steigt von derzeit 1,97 Euro pro Kubikmeter auf 2,45 Euro (entspricht rund 25 Prozent). Im Schnitt bedeutet das rund 1,40 Euro mehr pro Monat, etwa 17 Euro mehr pro Jahr pro Person.
Auch die Gebühr für Niederschlag (etwa für Dachfläche) steigt leicht von 1,56 Euro auf 1,64 Euro je Quadratmeter und Jahr, was bei einem Einfamilienhaus jährlich etwa zehn Euro mehr als bislang bedeutet. Für Bewohner von Mehrfamilienhäusern fällt die Steigerung geringer aus.
Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (59, Grüne) und Stadtentwässerungs-Geschäftsführer Ralf Strothteicher (61) begründeten die Erhöhung zum einen mit Kostensteigerungen für Energie, Rohstoffe, Bau- und Dienstleistungen sowie Tariflöhnen. Zum anderen muss viel in die Zukunft investiert werden, da die Bevölkerung, aber insbesondere die Chipindustrie im Norden, stark wächst.





Stadt will in Infrastruktur investieren: Drittes Faulei kommt
Allerdings pumpen die Firmen nicht nur Abwasser ins Kanalnetz, wofür etwa der Industriesammler Nord gebaut wird. Sie bezahlen wie die Bürger auch Gebühren, sodass laut Strothteicher die Dresdner letztlich auch bei den Abgaben finanziell besser dastehen, als wenn es die Chip-Giganten nicht gebe.
Insgesamt sollen bis 2038 rund 630 Millionen Euro investiert werden, davon rund die Hälfte in den Bestandserhalt (wie Sanierungen im Kanalnetz). Um die steigenden Abwassermengen aufnehmen zu können, werden neue Becken, ein zweiter Gasspeicher, ein viertes Blockheizkraftwerk-Modul und sogar ein drittes Faulei (darin wird aus dem Klärschlamm Gas und Strom erzeugt) gebaut.
Das soll rund 27 Millionen Euro kosten, von 2028 bis 2030 gebaut werden. Auch eine vierte Reinigungsstufe wird eingeführt, um etwa Phosphor und Arzneimittelrückstände besser filtern zu können.
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