Super-MRT: Dresdens neue Wunderwaffe gegen Krebs

Dresden - Ein weltweit einzigartiges Gerät soll den Kampf gegen Krebs verstärken: Am Uniklinikum wurde am heutigen Dienstag ein Prototyp eingeweiht, der während einer Patienten-Bestrahlung Echtzeit-Bilder des Tumors machen kann. Damit sollen Therapien verbessert werden.

Der einzigartige Dresdner Prototyp besteht aus einer Protonentherapie-Anlage (links) und dem Magnetresonanztomographie-Gerät (MRT, in blau). Die Patientenliege (rechts) kann ins MRT gefahren werden.
Der einzigartige Dresdner Prototyp besteht aus einer Protonentherapie-Anlage (links) und dem Magnetresonanztomographie-Gerät (MRT, in blau). Die Patientenliege (rechts) kann ins MRT gefahren werden.  © Universitätsklinikum Dresden

Der Dresdner Prototyp ist eine Kombination aus einer Protonentherapie-Anlage und eines Magnetresonanztomographie-Gerätes (MRT). Letzteres kann sich um den Patienten drehen, Bilder in Echtzeit auch von beweglichen Tumoren während der Bestrahlung liefern.

"Die Entwicklung einer Technik, Tumoren nur dann zu bestrahlen, wenn sie zuverlässig mit dem Protonenstrahl getroffen werden, ist Ziel unserer Arbeit", so Aswin Hoffmann (53) vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR). Er hat das neue System mit seiner Forschergruppe und der Hilfe internationaler Industriepartner entwickelt. Die Anlage kostete rund 5,7 Millionen Euro, wird nun am Strahlenforschungszentrum "OncoRay" im Uniklinikum auch mithilfe der TU (Hochschulmedizin) eingesetzt.

Zunächst sollen Studien mit Patienten-Dummies durchgeführt werden, um den Mehrwert des Prototyps für bewegliche Tumoren im Brustkorb, Bauchraum und Becken aufzuzeigen. Der Einsatz mit Menschen könnte 2030 erfolgen.

Professor Aswin Hoffmann (53) vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) hat das Gerät mit seinem Team entwickelt.
Professor Aswin Hoffmann (53) vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) hat das Gerät mit seinem Team entwickelt.  © Eric Münch

Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU) nannte die Dresdner Super-Maschine zur heutigen Einweihung "einen Meilenstein für den Wissenschaftsstandort Sachsen".

Titelfoto: Eric Münch

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