Stauffenberg-Attentat vor 80 Jahren: So gedenkt Dresden der Widerständler!

Dresden - Vor genau 80 Jahren versuchte eine Gruppe um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907-1944), den Diktator des Deutschen Reiches, Adolf Hitler, zu töten. An das misslungene Attentat vom 20. Juli 1944 wird in Dresden erinnert. Zwei wichtige Protagonisten des Putschversuchs haben in der Stadt ihre Ruhestätte gefunden.

Eine Gedenktafel auf dem Nordfriedhof erinnert an den sächsischen General der Infanterie Friedrich Olbricht (1888-1944).
Eine Gedenktafel auf dem Nordfriedhof erinnert an den sächsischen General der Infanterie Friedrich Olbricht (1888-1944).  © Montage: Thomas Türpe, Wikipedia

In Ostpreußen, umgeben von dichten Laubwäldern, sollte es passieren: Zu einer Lagebesprechung mit dem "Führer" im militärischen Lagezentrum "Wolfsschanze" (unweit der heute polnischen Ortschaft Kętrzyn) brachte Stauffenberg eine Aktentasche mit. Die enthielt jedoch keine wichtigen Dokumente, sondern zwei Pakete mit je einem Kilogramm Sprengstoff.

Der Versuch, das NS-Regime zu beseitigen, um so die totale Niederlage Deutschlands abzuwenden. Es ist 12.42 Uhr, als die Bombe explodiert. Vier Männer sterben. Doch das eigentliche Ziel überlebt: Hitler kommt mit leichten Verletzungen davon.

Noch in derselben Nacht werden die ersten Attentäter hingerichtet. Stauffenberg (†36) wird im Hof des Berliner Bendlerblocks erschossen. Dieses Schicksal ereilt auch seine Mitverschwörer, darunter den Sachsen Friedrich Olbricht (†55).

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Generalmajor Hans Oster (†57, wurde in Dresden geboren) stirbt ein knappes Jahr später im Konzentrationslager Flossenbürg. Ihrem Mut zu Ehren wurden Straßen und Plätze in Dresden, das fortwährend ein wichtiger Standort der deutschen Streitkräfte ist, benannt.

Das Grab von Generalmajor Hans Oster (1887-1945) ist ebenfalls auf dem Nordfriedhof zu finden.
Das Grab von Generalmajor Hans Oster (1887-1945) ist ebenfalls auf dem Nordfriedhof zu finden.  © Montage: Thomas Türpe, picture alliance/obs
Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907-1944). (Archivbild)
Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907-1944). (Archivbild)  © -/dpa

Kranzniederlegungen und Schweigeminute: Dresden erinnert an Stauffenberg und Co.

Dresden ist bedeutender Militärstandort: Hier findet heute ein großes Gedenken an den Widerstand vom 20. Juli 1944 statt. (Archivbild)
Dresden ist bedeutender Militärstandort: Hier findet heute ein großes Gedenken an den Widerstand vom 20. Juli 1944 statt. (Archivbild)  © Thomas Türpe

Auf dem Nordfriedhof inmitten der Heide stehen für Olbricht und Oster Gedenktafeln. Dort erinnern am Samstag ab 10.30 Uhr Vertreter von Stadt, Bundeswehr und Freistaat an die Akteures des Widerstands gegen den Nationalsozialismus.

Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) wird eine Rede halten. Es folgen Kranzniederlegungen, Schweigeminute, Musik. Im Militärhistorischen Museum gibt es ab 13.30 Uhr ein Podiumsgespräch. Der Eintritt ist für die gesamte Einrichtung frei.

Und auch vor dem Neuen Rathaus ist die Erinnerung an den 20. Juli 1944 sichtbar: Sowohl an der Goldenen Pforte als auch am Dr.-Külz-Ring wehen die Flaggen Dresdens und der Republik.

Titelfoto: Montage: Thomas Türpe, -/dpa, Wikipedia, picture alliance/obs

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