Statt Salon- jetzt auch Konferenzschiff: Inspektion auf der "neuen" Gräfin Cosel
Dresden - Alles anders in und an der Gräfin Cosel: Die Weiße Flotte hat ihr 30 Jahre altes Salonschiff über den Winter zum schwimmenden Tagungszentrum umgerüstet.
Bis zur Flottenparade am 1. Mai erledigt die gesamte Mannschaft noch Restarbeiten. Nicht alles lief nach Plan, wie Technik-Chef Gerd-Rüdiger Degutsch (62) selbst schmerzlich erfahren musste.
Neuer Anstrich im Schwarz-Weiß-Look, Panoramabar mit schönem Ausblick, Champagner-Dining-Club und ein Konferenzraum für bis zu 140 Teilnehmer: "Alles, was Sie sehen, ist neu", sagt Degutsch, der den viermonatigen Umbau in der Schiffswerft Laubegast koordiniert hat.
Die alten Tische, Stühle und Teile der Küche wurden durch modernes Mobiliar ersetzt. Das lässt sich jetzt flexibler aufstellen, um auch die Konferenzräume für Gäste besser nutzbar zu machen.
Statt der geplanten 1,7 Millionen Euro kostete die Umrüstung die Sächsische Dampfschifffahrt (SDS) zwei Millionen Euro.
Neben buchbaren Veranstaltungsfahrten fährt die Cosel auch reguläre Linienfahrten
"Wegen zusätzlicher Schweißarbeiten an der Außenhaut und Arbeiten an der Wasseranlage", erklärt Degutsch. Unverhofft auch sein Arbeitsunfall: Während der Demontage der Getränkeanlage schnitt er sich mit der Flex in den Daumen, musste sieben Wochen Gips tragen. "Jetzt ist bei mir wieder alles okay. Und auch mit der Cosel sind wir alle sehr zufrieden", sagt Degutsch.
Über eine Antenne am Steuerhaus zapft Dresdens erstes schwimmendes Tagungszentrum jetzt Elon Musks (52) Weltall-Satelliten-Internet an, sorgt für eine stabile Verbindung an Bord.
Neu ist auch eine einklappbare Radaranlage auf dem Oberdeck, um bei Hochwasser (kann bis 3,80 Meter Elbpegel fahren) nicht an der Carolabrücke anzustoßen.
Neben buchbaren Veranstaltungsfahrten (Silvester, Stadtfest, Feiern, Tagungen) fährt die Cosel auch reguläre Linienfahrten bis zum Schloss Pillnitz. Damit Gäste an Hauptdeck besten Ausblick genießen können, wurde die Bar zugunsten neuer Fensterplätze versetzt.
Insgesamt passen 473 Gäste an Bord. Im kommenden Winter soll auch Schwesterschiff "August der Starke" umgerüstet werden.
Titelfoto: Bildmontage: Christian Juppe