Spott und Häme für Drohnenshow in Dresden!
Dresden - Die Drohnenshow wurde von der Stadt Dresden und Sponsor "Infineon" als "faszinierende Kombination aus präziser Choreografie, spektakulären Lichteffekten und modernster Technologie" angekündigt. Doch viele Besucher wünschten sich nach Abschluss des diesjährigen Canaletto-Stadtfests ein richtiges Feuerwerk zurück.
Gegen 22 Uhr stiegen rund 150 Drohnen über dem Königsufer empor und projizierten neben bekannten Bauwerken wie Frauenkirche, Blaues Wunder oder den Goldenen Reiter auch massive Eigenwerbung des Chip-Herstellers in den Dresdner Nachthimmel.
"Wieso Infineon da so viel Werbung reinballern musste, ist mir ein Rätsel, die kennt doch hier eh jeder", schrieb etwa DJane Lara Liqueur, die zuvor noch selbst auf dem Stadtfest aufgelegt hatte, via Instagram.
Auch auf Facebook störten sich viele Nutzer an dem Werbe-Charakter der knapp zehnminütigen Abschlussshow. "Absolut enttäuschend", "Bitte wieder Feuerwerk" oder "Nur Infineon Werbung" war dort zu lesen.
In Form lustiger Memes bekam die Drohnenshow ebenfalls ihr Fett weg.
Drohnenshow zum Stadtfest-Abschluss: So viel klimafreundlicher?
Doch zwischen all dem Spott fanden sich immerhin auch einige Befürworter des neuartigen Stadtfest-Abschlusses. "Schön zu sehen, dass man auch neue Ideen ausprobiert", hieß es beispielsweise.
Sicherlich dürften sich auch die Dresdner Haustiere über die lärmfreie Methode gefreut haben.
Andere wiederum störten sich an dem "grünen" Charakter der Drohnenshow und fragten sich, ob das Aufladen hunderter Drohnen tatsächlich klimafreundlicher sei, als das Abfackeln eines imposanten Feuerwerks.
Mit Gewissheit lässt sich letztlich nur sagen, dass ein "atemberaubendes Spektakel", wie von den Veranstaltern angekündigt, ausblieb. Vielleicht muss an der Umsetzung der Drohnenshow noch etwas gefeilt werden, um die Besucher in den nächsten Jahren von dieser Variante eines würdigen Canaletto-Abschlusses zu überzeugen.
Niemand erwartet Ausmaße wie in Dubai, aber zumindest sollte vermieden werden, eine Drohnenshow im übertriebenen Maße für Werbezwecke zu nutzen.
Titelfoto: Bildmontage: Max Patzig