Sowjetisches Ehrenmal erinnert künftig mit "kritischer" Tafel
Dresden - Die Sanierung des Sowjetischen Ehrenmals (Olbrichtplatz) ist abgeschlossen. Die Plastik und das Sockelbauwerk wurden restauriert, ebenso die markanten Schrifttafeln aus Bronze. Neu ist die sogenannte Kontextualisierung.

Das bedeutet: Zum 8. Mai - 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs - wird mit etwas Abstand zum Denkmal eine Texttafel über die Entstehungsgeschichte und Darstellung aufgestellt.
In vier Sprachen (Deutsch, Englisch, Russisch und Ukrainisch) soll sich die Tafel kritisch mit dem denkmalgeschützten Bauwerk auseinandersetzen.
Die Stadt werde damit ihrer "erinnerungskulturellen Verantwortung" gerecht, erklärte Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (47, Linke) im Mai 2024. Die Maßnahme sei insbesondere vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der "Neuinterpretationen von Geschichtsnarrativen" relevant, bekräftigte das Rathaus damals.
Neben Bauwerk und Texttafel kümmerten sich Fachleute auch um die Reparatur des Rasens und der Pflasterflächen. Alle Arbeiten blieben im Kostenrahmen, so ein Stadtsprecher gegenüber TAG24. Aufsummiert wurden so 152.500 Euro fällig.
Sowjetisches Ehrenmal wurde ursprünglich auf dem Albertplatz errichtet

Das Sowjetische Ehrenmal für die 5. Gardearmee war am 25. November 1945 auf dem Albertplatz (damals "Platz der Roten Armee") errichtet worden.
Als Bildhauer wirkte der Dresdner Otto Rost (1887-1970). Im Jahr 1994 wurde die Erinnerungsstätte auf Beschluss des Stadtrates auf den Olbrichtplatz umgesetzt.
Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf (2)