Neumarkt-Experten haben sich festgelegt: So wird das Areal am Goldenen Reiter umgebaut
Dresden - Der Neustädter Markt soll bebaut werden. In fünf Jahren könnten die Bagger am Goldenen Reiter rollen. Doch noch ist nicht final beschlossen, nach welchem Entwurf gebaut wird. Platz 1 und 2 der Jury konkurrieren. Jetzt geht die Gesellschaft Historischer Neumarkt in die Offensive.

Nachdem der Neumarkt bebaut wurde, widmet sich die Gesellschaft nun dem aus ihrer Sicht nach Neumarkt und Altmarkt drittwichtigsten Platz der Stadt.
Auf eigene Rechnung haben die Neumarkt-Hüter umfangreiche Visualisierungen zum durch den Verein favorisierten zweiten Juryplatz in Auftrag gegeben. Diese liegen jetzt vor.
Die unter Denkmalschutz stehenden Brunnen und die nördliche DDR-Platzbebauung würden nicht angetastet. Auch der Baumbestand könnte "geschont" werden.
"Und der mittelalterliche Grundstückszuschnitt mit der Kleinteiligkeit, der Parzellierung und den Fassaden würde besser zum Ausdruck gebracht", so Gesellschafts-Vorstand Torsten Kulke (55).
Der Charme dieser Variante: Cafés und Restaurants, gepaart mit Kleinkunst und Galerien, könnten sowohl in den Arkaden als auch in den Durchgängen zu den Hofbereichen mit den Markt-Brunnen für echte Verweilqualität sorgen.



Letztes Wort hat der Stadtrat

Dafür müsste allerdings die Große Meißner Straße in ihrer Breite halbiert werden. Zudem gibt es Sorgen hinsichtlich der Genehmigungsfähigkeit der kleinen Hinterhöfe im Baurecht.
Eine kompliziert zu bauende Tiefgarage unter dem Neustädter Markt würde dem ruhenden Verkehr Platz bieten. Das würde zwar die Wohnqualität vor Ort erhöhen, ist aber wesentlich schwerer zu realisieren als der erste Juryplatz.
Der Stadtrat hatte daher beschlossen, den ersten Platz weiter zu verfolgen, ihn allerdings um "Elemente von Platz 2" anzureichern.
Die Große Meißner Straße würde demnach nur geringfügig verkleinert, zudem soll der Neustädter Markt nicht bebaut werden.
Das letzte Wort hat jedoch nochmals der Rat, den die neuen Entwürfe jetzt mächtig unter Druck setzen.
Titelfoto: GHND/Arte4d