Sie bereiten Salat zu, verteilen das Dressing: In dieser Bar sind Roboter die Stars
Dresden - Unscheinbar kommt der Barkhausen-Bau (benannt nach dem Physiker Heinrich Barkhausen) der TU Dresden von außen daher. Kaum zu glauben, dass hier am Montag ein neues, teures Forschungsprojekt vorgestellt wurde: eine Roboter-Bar!
Auf den ersten Blick sieht die CeTIBAR aus wie ein modernes Lokal. Auf den zweiten Blick zeigt sich: Die Tresen sind mit kollaborativen Robotern (Cobots) bestückt.
Sie sind auf einfache Hilfstätigkeiten programmiert, sollen den Köchen bei Routineaufgaben eine Hilfe sein. Nebenbei wird erforscht, wie Mensch und Maschine miteinander interagieren.
Vier Jahre wurde bislang an dem Projekt gearbeitet, 1,2 Millionen Euro Fördergelder sollen in die Küche geflossen sein. Wissenschaftler des Forschungsprogramms CeTI (Centre for Tactile Internet with Human-in-the-Loop) programmierten, Köche trainierten mit den Robotern.
Jetzt können die Maschinen bereits bei der Zubereitung eines Caesar-Salats nützlich sein und Dressing, Panko oder Chilisoße verteilen.
Nicht immer verlief das Training unfallfrei - bisweilen zerschmetterte ein Roboter Gläser oder eine Vitrine. Doch für CeTI-Sprecher Frank Fitzek (51) ist das kein Problem: "Jeder Fehler ist ein neuer Datenpunkt, der uns hilft, unsere Forschung besser zu machen."
Darum geht es den Dresdner Uni-Forschern
Bis die Roboter bei der Zubereitung feiner Törtchen helfen und Arbeitsprozesse beschleunigen können, wird es dauern. Für TU-Rektorin Ursula Staudinger (65) ist das übergeordnete Forschungsziel entscheidend.
"Es geht darum, Fähigkeiten, die bisher nur ganz schwierig zu transportieren waren, zu demokratisieren", sagte sie bei der feierlichen Eröffnung der Bar.
Titelfoto: Norbert Neumann