Dresden - Dieser Schwarzbau sorgte über Dresden hinaus für Aufregung: Im Juli errichteten die Betreiber des Bellevue-Hotels in ihrem elbseitigen Garten ein 80 Meter langes Riesen-Zelt. Nun liegen sowohl eine vorläufige Schadenssumme als auch ein Gutachten vor.
Letzteres musste erstellt werden, da durch den Aufmarsch Dutzender Handwerker und Baumaschinen der Rasen plattgedrückt und mancherorts die Vegetation der denkmalgeschützten Grünfläche zerstört wurde.
Die Verwaltung hatte damals zwar einen Baustopp angeordnet. Der wurde jedoch übergangen: Die fünftägige Firmensause mit 350 Teilnehmern fand statt. Später bat Hotel-Manager Sebastian Klink (43) öffentlich um Entschuldigung, kündigte eine Aufarbeitung des Vorfalls an.
Ein externes Fachgutachten liegt nun vor, erklärten sowohl er als auch die Stadtverwaltung gegenüber TAG24.
Der Schaden wird darin auf etwa 65.000 Euro geschätzt. Deutlich weniger als die im Sommer vermuteten 100.000 Euro.
Vor Ort ist Gras über die Sache gewachsen, doch der Schaden im Bellevue-Park ist enorm
Die genaue Summe könne aber erst nach Abschluss der Planungen für die Wiederherstellung genannt werden. Parallel dazu laufe ein Ordnungswidrigkeitsverfahren. Denn mit dem ungenehmigten Zeltbau hätten die Hotelbetreiber gegen das sächsische Denkmalschutzgesetz verstoßen, bekräftigte das Rathaus.
Vor Ort ist Gras über die Sache gewachsen, Spuren der Firmenfeier sind kaum noch zu erkennen. Und das, obwohl bislang noch gar keine Arbeiten stattfanden. "Das freut mich sehr", sagte Klink. Trotzdem hat er genaue Vorstellungen: Für die Bodenverdichtungen sind Auflockerungen und Wurzelbelüftungen geplant.
"Als Kompensation für abgeschnittene Äste wird es Ersatzpflanzungen geben." Da das Zeitfenster für Neupflanzungen in diesem Jahr aber so gut wie geschlossen ist, kommen die Bäume erst 2025 in die Erde.