Schließung verzögert: Jugend-Öko-Haus bleibt über die Sommerferien geöffnet
Dresden - Ursprünglich sollte das Jugend-Öko-Haus (JÖH) im Großen Garten Ende April schließen. Doch nach Protesten haben sich die Dresdner Stadtverwaltung und die Trägerschaft des Hauses nun auf den Weiterbetrieb über die Sommerferien verständigt.
Das geht aus einer Pressemitteilung des Rathauses hervor. Demnach konnten sich die Landeshauptstadt, das Schlösserland Sachsen und der aktuelle Träger CJD Sachsen auf die Fortführung des Sommerferienprogramms bis zum 31. August 2023 einigen.
Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (53, CDU) ist mit der Entscheidung zufrieden: "Damit haben die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, das Jugend-Öko-Haus in den Sommerferien zu nutzen."
Hintergrund: Da das CJD Sachsen seine Trägerschaft gekündigt hatte, suchte die Dresdner Stadtverwaltung Anfang des Jahres nach einem neuen Betreiber. Doch als der Eigentümer des Gebäudes, das Schlösserland Sachsen, Eigenbedarf anmeldete, wurde die Suche abrupt beendet.
Schlösserland-Chef Christian Striefler (60): "Nach den konstruktiven Gesprächen zwischen dem Träger und der Landeshauptstadt sind wir gern bereit, unseren eigenen dringenden Bedarf zurückzustellen und das Kavaliershaus zur Absicherung der Angebote bis Ende August zur Verfügung zu stellen."
Unterschriften gesammelt - OB Hilbert möchte das JÖH erhalten
Für die Finanzierung des Betriebs bis Ende August ist nun ein Beschluss des städtischen Jugendhilfeausschusses notwendig. Das Dresdner Jugendamt teilte mit, dass eine Beschlussvorlage bereits zur nächsten Sitzung am 27. April vorliegen soll.
Wie es nach dem 31. August mit dem JÖH weitergeht, ist derzeit noch unklar. Doch gilt ein Festhalten am Standort im Großen Garten als unwahrscheinlich. Eine Petition zum Erhalt der außerschulischen Bildungseinrichtung konnte bisher 8.500 Unterstützer zusammentrommeln.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert (51, FDP): "Es muss weiter unser Ziel bleiben, die inhaltlichen und pädagogischen Angebote des Hauses zu erhalten, und zwar dauerhaft. Dazu wird der Bildungsbereich alternative Standorte prüfen und mit dem Träger im Gespräch bleiben."
Titelfoto: © Foto : Holm Helis