Schach-Legende Wolfgang Uhlmann ist tot
Dresden - Dresden und die Schach-Welt trauern um eine Legende. Großmeister Wolfgang Uhlmann (85) ist tot. Laut dem MDR verstarb der 85-Jährige am Montag an den Folgen eines Sturzes.
Zu DDR-Zeiten zählte Uhlmann zu den Spitzenspielern weltweit. Seine größten Erfolge errang der gebürtige Dresdner in den 60er und 70er Jahren.
So wurde er geteilter Sieger, unter anderem 1964 in Sarajewo und in Havanna, 1965 in Zagreb und siegte beim traditionsträchtigen Turnier von Hastings, das zum Jahreswechsel 1965/66 stattfand, gemeinsam mit Weltmeister Spasski. Außerdem holte er sich den Triumph beim Lasker-Memorial in Berlin 1968.
Am Brett maß der Sachse seine Kräfte mit mehreren Schach-Weltmeistern.
Beispielhaft ist der Sieg Uhlmanns gegen den US-Amerikaner Robert James ("Bobby") Fischer im Jahr 1960, der dem Dresdner mit der "Französischen Verteidigung" glückte. Zu dieser Eröffnung griff Uhlmann praktisch in seiner ganzen Schach-Karriere, sodass er als absoluter Kenner dieser Variante galt.
1971 nahm er an den Kandidatenwettkämpfen zur Weltmeisterschaft teil, wo er dem Dänen Bent Larsen unterlag, der für Uhlmann stets ein großes Vorbild - auch wegen dessen dynamischer Spielweise - war.
Uhlmann vertrat mehrfach - oft am Spitzenbrett - die DDR bei Schach-Olympiaden.
Außerdem nahm er beim Mannschaftskampf "UdSSR gegen den Rest der Welt" im Jahr 1970 teil. Dort verlor er nur knapp gegen den Russen Mark Taiwanow.
Zuletzt war Wolfgang Uhlmann für den USV TU Dresden aktiv, wo er mit 2016 im Alter von 81 Jahren sogar noch in der Schachbundesliga, der höchsten Deutschen Spielklasse, einem Kontrahenten am Brett gegenüber saß.
Frau Christine bestätigt den Tod von Schach-Genie Wolfgang Uhlmann
Auch die Deutsche Presse-Agentur (DPA) berichtet über den Tod des Schach-Genies."Er war schon die ganze Zeit in Behandlung und es ging ihm sehr schlecht", sagte seine Frau Christine der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.
Titelfoto: Ove Landgraf