Sanierung von Tudor-Villa abgeschlossen: Was hier bald einziehen wird
Dresden - Schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts steht die alte Tudor-Villa in der Radeberger Vorstadt. Knapp zwei Jahre lang wurde das denkmalgeschützte Gebäude umfassend saniert. Nun sind die Arbeiten abgeschlossen.
Die schlossähnliche Anwesen wurde 1856 für Zirkusdirektor Ernst Renz (1815–1892) gebaut. Der war mit seinem "Circus Renz" europaweit bekannt, besaß feste Zirkusbauten in Berlin, Wien, Hamburg und Breslau.
Gastspiele führten ihn und seine Artisten auch in die sächsische Metropole. Zusammen mit dem alten Zirkus Sarrasani machte Renz Dresden zu einer angesehenen Spielstadt. Aus dieser Zeit stammt auch der Zweitname des Hauses ("Villa Renz").
Innerhalb des Preußischen Viertels ist die vom Dresdner Architekten Theodor Lehnert (1828–1910) entworfene Villa eine wahre Augenweide: Drei Etagen mit heller Fassade, dazu die auf dem Dach thronenden achteckigen Türmchen sowie ein großer Turm auf der linken Seite lassen das Haus hervorstechen.
Seit Oktober 2021 führte die Stadt, welche auch Eigentümerin ist, für vier Millionen Euro Umbauarbeiten (Denkmalschutz, Arbeitssicherheit, Barrierefreiheit) durch. Ab Montag ziehen mehrere Dienste des städtischen Gesundheitsamtes ein. Dazu zählt auch die Beratungsstelle für sexuell übertragbare Infektionen.
In der Tudor-Villa sind dann Tests für Geschlechtskrankheiten wie HIV oder Syphilis möglich. Im zweiten Obergeschoss kommt eine Kinder- und Jugendzahnklinik unter.
Titelfoto: Ove Landgraf