Sanierung mit Millionenbeträgen: An Sachsens Kirchen nagt die Zeit

Dresden/Chemnitz - Insgesamt 1600 Kirchen und Kapellen - auch auf Friedhöfen - verwaltet die sächsische Landeskirche. Die ältesten Kirchen in Sachsen stammen aus dem 11. Jahrhundert. Kein Wunder, dass an vielen der Zahn der Zeit nagt. Was investiert das Landeskirchenamt eigentlich in die Sanierung der Kirchen?

An der Kirche Leubnitz-Neuostra in der Dresdner Menzelgasse wird in diesem Jahr weiter gebaut.
An der Kirche Leubnitz-Neuostra in der Dresdner Menzelgasse wird in diesem Jahr weiter gebaut.  © Steffen Füssel

"Vergangenes Jahr flossen gut 24 Millionen Euro überwiegend in denkmalgerechte Sanierungen und Umbauten", sagt Tabea Köbsch (45), Sprecherin des Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenamtes Sachsens.

"Inklusive kirchlicher und öffentlicher Mittel sowie Spenden rechnen wir für 2022 mit einem insgesamt etwas höheren Volumen, das für notwendige Maßnahmen eingesetzt werden kann."

Die Summe soll in rund 300 Bauvorhaben an Kirchen gesteckt werden.

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Bei der Dresdner Kirche Leubnitz-Neuostra ließen die Dürrejahre zum Beispiel den Boden wegsacken, armdicke Risse klafften.

"Bislang wurden 1,2 Millionen Euro für die Sanierung verbaut", sagt Pfarrer Wolf-Jürgen Grabner (60).

"Im Frühjahr sollen beim dritten Bauabschnitt der Turm statisch gesichert, Bilderdecke und Orgel saniert werden." Kosten: weitere 500 000 Euro.

Bei der Jugendkirche in der Trinitatiskirchruine Dresden-Johannstadt laufen gerade letzte Außenarbeiten, bevor Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU) am 25. März die Schlüssel zur Eröffnung überreicht. "Für unsere multifunktionalen Veranstaltungsräume für Gottesdienste, Konzerte, Events und Partys wurde eine Gesamtsumme von insgesamt 6 Millionen Euro investiert", sagt Jugendkirchenpfarrer Tobias Funke (39).

Tobias Hanitzsch (43), zweiter Pfarrer der Leubnitzer Kirchgemeinde, kämpft gegen Risse und Absenkungen.
Tobias Hanitzsch (43), zweiter Pfarrer der Leubnitzer Kirchgemeinde, kämpft gegen Risse und Absenkungen.  © Steffen Füssel
Für weitere 500.000 Euro: Im Innenraum der Kirche Leubnitz-Neuostra sollen noch die Bilderdecke und Orgel saniert werden. 
Für weitere 500.000 Euro: Im Innenraum der Kirche Leubnitz-Neuostra sollen noch die Bilderdecke und Orgel saniert werden.   © Steffen Füssel
Mit Eröffnung der Jugendkirche verschwindet die vorletzte Kirchenruine in Dresden: Trinitatiskirche an der Fiedlerstraße.
Mit Eröffnung der Jugendkirche verschwindet die vorletzte Kirchenruine in Dresden: Trinitatiskirche an der Fiedlerstraße.  © Eric Münch
Landeskirchenamt-Sprecherin Tabea Köbsch (45).
Landeskirchenamt-Sprecherin Tabea Köbsch (45).  © Steffen Füssel

In Dresden bekommen außerdem die Heilig-Geist-Kirche in Blasewitz eine komplett neue Elektrik, die Versöhnungskirche Blasewitz eine komplett neue Heizung und die Lukaskirche beides - neue Heizung und Elektrik. Bei der Pirnaer Stadtkirche St. Marien wird der Kirchturm saniert.

In Westsachsen wurde gerade die Fassadensanierung der Schlosskirche Chemnitz auf dem Schloßberg abgeschlossen.

"Dieses Jahr stehen außerdem die Innensanierung der Kirche Obercrinitz bei Auerbach im Vogtland und der Orgelneubau zum 300-jährigen Jubiläum der Lutherkirche Plauen an", sagt Köbsch. "Auch das Dach der Lutherkirche in Chemnitz wird erneuert."

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Bei der Friedhofskapelle in Crimmitschau nimmt man sich der Risse und Mauerschäden aufgrund von Problemen im Baugrund an. Während der Innensanierung der Pauluskirche in Zwickau-Marienthal werden Bleiglasfenster und Glockenstuhl erneuert.

Kann nach dem Umbau schon bald einziehen: Jugendkirchenpfarrer Tobias Funke (39).
Kann nach dem Umbau schon bald einziehen: Jugendkirchenpfarrer Tobias Funke (39).  © Eric Münch

Die Trinitatiskirche in Reichenbach erhält ein neues Dach, Dachstuhl und Stuckdecke, und die Zwotaer Kirche einen erneuerten Kirchturm samt Geläut.

Titelfoto: Steffen Füssel

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