Sächsisches Landesamt warnt vor Salmonellen im Tierfutter
Dresden/Chemnitz - Salmonellen im Hundefutter und krebserregende Pfefferkuchen: Die Landesuntersuchungsanstalt Sachsen hat alarmierende Entdeckungen gemacht. Das zeigt der Jahresbericht für 2021, den Präsident Jens Albrecht (60) am Montag vorstellte. Er spricht eine Warnung für Hunde- und Katzenhalter aus.
Die Landesuntersuchungsanstalt (LUA) ist eine rund 400 Mitarbeiter starke Behörde, die unter anderem Betriebe auf Hygiene kontrolliert und an den Standorten Chemnitz, Dresden und Leipzig Lebensmittel-Proben untersucht.
Die Forscher machten vergangenes Jahr eine beunruhigende Entdeckung, als sie sogenanntes "Barf"-Hundefutter untersuchten.
"Barf" steht für rohes Fleisch, das meist gefroren verkauft wird. "Bei 35 Prozent des untersuchten Roh-Futters haben wir Salmonellen festgestellt", sagt LUA-Präsident Albrecht.
"Die Hunde und Katzen haben selbst oft keine Symptome, geben aber die Bakterien beim Schmusen an den Menschen weiter."
"Barf"-Verfechter halten rohes Fleisch für artgerecht, laut Albrecht sind die angeblichen Vorteile nicht belegt. "Wir würden raten: Finger weg!"
Gefährliches Pflanzenschutzmittel an Pfefferkuchen entdeckt
Ein besonderes Problem gab es 2021 beim Zimt: In Proben tauchte immer wieder das krebserregende Pflanzenschutzmittel Ethylenoxid auf. In Deutschland ist es schon seit 1981 verboten, aber in vielen Ländern außerhalb Europas erlaubt.
"Gerade in der Weihnachtszeit war das ein Problem, da Zimt zum Beispiel an Pfefferkuchen kommt", sagt Stephan Koch (61), Abteilungsleiter der Lebens- und Futtermittelüberwachung.
Mehrere sächsische Unternehmen mussten ihr Weihnachtsgebäck zurückrufen. Allerdings war die Dosierung in keinem Fall so hoch, dass eine Vergiftung gedroht hätte, versichert Stephan Koch.
Die Lebensmittel-Hüter führten auch 41.885 Inspektionen durch bei sächsischen Herstellern von Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen, Kosmetika, Wein und Tabak. 24 Betriebe haben sie wegen erheblicher Mängel vorübergehend geschlossen.
Titelfoto: Kristin Schmidt, dpa/Monika Skolimowska