Sachsen muss bei der Windkraft Gas geben
Dresden/Pirna - Wie geht es weiter mit der Ausweisung von Flächen für Windkraftanlagen in der Region Oberelbe und dem Osterzgebirge? Der zuständige Regionale Planungsverband (RPV OEOE) setzt am heutigen Mittwoch auf seiner Verbandsversammlung in Pirna die Leitplanken für eine neue Planung.
Alles steht auf null, nachdem das Oberverwaltungsgericht sämtliche Festlegungen des Regionalplans zur Windenergie im Mai für ungültig erklärt hat (eine Windkraft-Firma hatte geklagt). Der Verband muss jetzt in Windeseile handeln, um Windrad-Wildwuchs zu unterbinden.
Er steht vor mehreren Herausforderungen: Laut Vorgabe vom Bund sollen zwei Prozent der Landesflächen als entsprechende Eignungs- und Vorranggebiete ausgewiesen werden.
Gegenüber der alten (inzwischen ungültigen) Planung muss der RPV nun in seinem Gebiet das Elffache (!) an Flächen bereitstellen.
Schon Ende 2027 sollen alle diesbezüglichen Verfahren abgeschlossen und genehmigt sein - so wollen es die ehrgeizigen Visionen von Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (50, Grüne).
Großes Konfliktpotenzial
Zur Erinnerung: Zuletzt hatten der RPV OEOE und sein Chef Landrat Michael Geisler (63, CDU) sieben Jahre um Kompromisse bei der Windkraft-Planung gerungen und dazu umfangreiche Bürger-Beteiligungsverfahren durchgeführt.
Tatsächlich ist das Potenzial für Konflikte im OEOE-Gebiet hoch (dichte Besiedlung, Nationalpark, Schutzgebiete). Bürgerinitiativen (BI) sind bereits alarmiert und wieder aktiv.
Ein Sprecher der BI Gegenwind Rödernsche Heide erklärt: "Wir pochen weiterhin auf die Einhaltung von Natur- und Artenschutz sowie den Erhalt europäischer Vogelschutzgebiete."
Titelfoto: Bildmontage: Egbert Kamprath, Eric Münch