"Rudern gegen Krebs" in Dresden sammelt 250.000 Euro: Doch es geht noch weiter
Dresden - Seit 2011 hilft die Benefiz-Regatta "Rudern gegen Krebs" Patienten in Dresden: Insgesamt konnten schon 250.000 Euro an Spenden gewonnen werden! Die steckt das Uniklinikum in Projekte, die den Betroffenen bei der Bewältigung der Erkrankung helfen - so wie etwa Monika Puhlmann (75) aus Stolpen.
Die frühere Büroangestellte leidet an Speicheldrüsenkrebs, hat drei Operationen und 35 Bestrahlungen hinter sich. "Ich konnte nicht mehr richtig sprechen, bekam kaum Luft", erinnert sie sich an die schlimmen Phasen.
Seit einigen Monaten geht es ihr besser, auch dank eines Sportprogramms, das die Uniklinik über Spenden finanziert, die Daten auch in einer Studie dazu auswertet.
So erhielten Patienten einen Schrittzähler. "Ich gehe jeden Tag bis zu 7000 Schritt spazieren", berichtet Puhlmann stolz. "Das hilft mir sehr." Ein Physiotherapeut betreut auch Übungen wie Handkraft- und Gehtests.
"Das sind therapiestützende Maßnahmen und sinnvolle Ergänzungen, die von den Krankenkassen nicht bezahlt werden", dankt der kaufmännische Klinikums-Vorstand Frank Ohi (47) den Spendern.
Rudern fällt dieses Jahr leider aus
"Eine Tumorerkrankung endet nicht automatisch mit der Entlassung aus der Klinik oder mit der letzten Infusion. Betroffene sind häufig über viele Jahre mit den seelischen und körperlichen Folgen ihres Krebsleidens konfrontiert", sagt der medizinische Vorstand Michael Albrecht (73).
Dank der Spenden habe man wegweisende Projekte initiiert. So profitierten im letzten Jahr 200 Krebspatienten in Dresden von Spendenerlösen der Benefizregatten, etwa durch Kurse mit Pferden. Auch Yoga-Übungen für Brustkrebspatienten und ein Ernährungsprogramm werden so finanziert.
Das Rudern im vorigen Jahr, wo 13.000 Euro zusammen kamen, war die letzte Regatta für die langjährige Mitorganisatorin Ingrid Andersch (69) vom Sächsischen Elbe-Regattaverein. Sie zieht sich altersbedingt zurück.
"Ich hoffe, dass es noch viele Veranstaltungen geben wird und wir noch vielen Menschen helfen", sagt sie. In diesem Jahr fällt das Rudern allerdings aus organisatorischen Gründen aus.
Titelfoto: Thomas Türpe