Riesige Anti-Corona-Demo in Dresden: Eskalation in der Innenstadt

Dresden - Großalarm für die Polizei: Für den gestrigen Donnerstagabend riefen seit mehreren Tagen Pandemie-Leugner und Rechtsextremisten zu einer illegalen Demonstration in Dresden auf.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot in Striesen im Einsatz. Rund um die Uniklinik kam es zu Verkehrsbehinderungen.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot in Striesen im Einsatz. Rund um die Uniklinik kam es zu Verkehrsbehinderungen.  © TAG24

Mindestens 1500 Demonstranten hatten sich angekündigt, neben den rechtsextremen "Freien Sachsen", mobilisierten auch Pegida und die lokale Gruppe der "Identitären Bewegung" nach Dresden.

Die Polizei war mit mehreren Wasserwerfern und Räumpanzern in der Stadt unterwegs. Im Nachhinein berichteten die Einsatzkräfte von "deutlich über 200 Ordnungswidrigkeitenverfahren", die sie im Laufe des Abends eingeleitet hatten.

Besonders das Universitätsklinikum Dresden und der Sächsische Landtag wurden von den Beamten abgesichert, außerdem sollte ein größerer Aufzug der Demonstranten durch die Innenstadt verhindert werden.

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Trotz dieser polizeilichen Bemühungen kam es allerdings zur Eskalation: Absperrungen wurden durchbrochen, Ordnungskräfte wurden beleidigt und es flogen sogar Böller. Insgesamt waren 1082 Polizeibeamte im Einsatz.

Die wichtigsten Geschehnisse des Abends könnt Ihr hier nochmal im TAG24-Ticker nachlesen.

Update, 21.50 Uhr: Ging Polizei gegen friedlichen Gegenprotest des Klinikpersonals vor?

Wie eine Medizinerin der Uniklinik Dresden auf Twitter schrieb, sprach die Polizei Platzverweise gegen Beschäftigte der Klinik aus und schrieb Anzeigen, unter anderem wegen "Uniformierung", wie sie erklärte. Dabei soll es sich jedoch nur um die Kittel der Ärzte gehandelt haben.

Auch müssten die Beteiligten mit Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung rechnen, da der Gegenprotest als Versammlung gewertet wurde.

Drei Medizinerinnen der Uniklinik stellten sich dem Protest der Corona-Maßnahmen-Gegner auf der Blasewitzer Straße gegenüber.
Drei Medizinerinnen der Uniklinik stellten sich dem Protest der Corona-Maßnahmen-Gegner auf der Blasewitzer Straße gegenüber.  © Norbert Neumann
Ein "Spaziergänger" pöbelte gegen die Mediziner.
Ein "Spaziergänger" pöbelte gegen die Mediziner.  © dpa/Sebastian Kahnert
Weitere Beschäftigte der Uniklinik befanden sich auf der Fetscherstraße. Die Polizei ermittelt nun gegen die Gegendemonstranten.
Weitere Beschäftigte der Uniklinik befanden sich auf der Fetscherstraße. Die Polizei ermittelt nun gegen die Gegendemonstranten.  © Norbert Neumann

Update, 21.10 Uhr: Polizei stellt Identitäten fest

Wie die Polizei mitteilte, wurden bis 20 Uhr bereits 45 Ordnungswidrigkeitsanzeigen gegen Demonstranten geschrieben. Auch im Anschluss wurden nach TAG24-Informationen viele weitere Personen festgehalten und deren Personalien dokumentiert.

Update, 20.15 Uhr: Lage in der Innenstadt eskaliert

In der Innenstadt eskalierte die Lage. Die Polizei raste und rannte Demonstranten hinterher, die eine Absperrung durchbrachen. Einige der Protestierenden auf der Prager Straße warfen Böller.

Update, 19.53 Uhr: Großer Protest gestoppt

Die Polizei stoppte den großen Aufzug in der Nähe der Uniklinik.
Die Polizei stoppte den großen Aufzug in der Nähe der Uniklinik.  © xcitepress

Der große Protestzug an der Uniklinik wurde laut Polizei "vorerst verhindert". In der Folge verteilten sich die Teilnehmer im Stadtgebiet.

Die Beamten waren weiträumig im Einsatz und wollten weitere Aufzüge verhindern.

Update, 19.45 Uhr: Demo jetzt auch auf Stübelallee und am Strassburger Platz

Eine weitere Protestgruppe zog über die Stübelallee, nördlich des Großen Gartens. Manche Demonstranten wollten sich dieser anschließen und gingen ebenfalls dahin.

Weitere Demonstranten befanden sich am Strassburger Platz.

Die Polizei überwacht die Demos auch aus der Luft.
Die Polizei überwacht die Demos auch aus der Luft.  © Screenshot/ADS-B Exchange

Um das Demonstrationsgeschehen gut im Blick zu haben, war die Polizei auch mit einem Hubschrauber in der Luft. Er konzentrierte sich scheinbar auf den neuen Protest an der Stübelallee.

Autofahrer sollten das Gebiet nach Möglichkeit umfahren. Es kam zu Verkehrsbehinderungen.

Update, 19.15 Uhr: Polizei drängt Demonstranten in Richtung Schillerplatz

Vom Kreuzungsbereich Blasewitzer-/Fetscherstraße wurden die Protestierenden in Richtung Schillerplatz gedrängt. Im Anschluss wurde die Demonstration beendet.
Vom Kreuzungsbereich Blasewitzer-/Fetscherstraße wurden die Protestierenden in Richtung Schillerplatz gedrängt. Im Anschluss wurde die Demonstration beendet.  © Norbert Neumann

An der Fetscherstraße, Höhe Uniklinik, griff die Polizei durch. Die Beamten vor Ort werteten den Protest zwischenzeitlich als verbotene Versammlung. Wer sich weigerte, den Platz zu verlassen, musste mit einer Personalienfeststellung rechnen.

Mehrere Pandemie-Leugner bepöbelten zudem die Gegendemonstranten, folgten den Anweisungen der Polizei nur widerwillig.

Die Polizei griff durch und beendete den Protest an der Kreuzung.
Die Polizei griff durch und beendete den Protest an der Kreuzung.  © dpa/Sebastian Kahnert

Update, 18.53 Uhr: "Offlinevernetzung"-Verdächtiger vor Ort

Im Protestpulk befand sich auch Sebastian A. - bekannt aus dem Pegida-Umfeld sowie von Demos in Dresden und in der Sächsischen Schweiz. Der Dresdner wird zudem beschuldigt, sich an der Telegram-Gruppe "Offlinevernetzung Dresden" beteiligt zu haben.

Dort wurden u. a. die Mordpläne gegen Sachsens Ministerpräsidenten geplant sowie Anleitungen für Terroranschläge geteilt.

Update, 18.30 Uhr: Demo startet

Die eigentlichen "Spaziergänger" tarnten sich zunächst als Wartende an einer Haltestelle.
Die eigentlichen "Spaziergänger" tarnten sich zunächst als Wartende an einer Haltestelle.  © Norbert Neumann
Die Polizei fuhr am Abend schweres Geschütz auf und war mit Wasserwerfer und Räumpanzer vor Ort.
Die Polizei fuhr am Abend schweres Geschütz auf und war mit Wasserwerfer und Räumpanzer vor Ort.  © Norbert Neumann

Die Demonstration startete. TAG24 berichtet an dieser Stelle live vom Geschehen.

Titelfoto: xcitepress

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