Junge (2) stürzt in metertiefes, schmales Rohr! Heldenhafte Rettung bei klirrender Kälte

Von Marko Förster, Daniel Förster und Niklas Perband

Pirna - Drama auf dem Sonnenstein: Bei klirrender Kälte und leichtem Schneefall mussten die Rettungskräfte in Pirna am Donnerstagabend vollen Einsatz zeigen. Ein 2-jähriger Junge war in ein metertiefes Rohr zum Drainageschacht gestürzt. Der kleine Valentin steckte stundenlang fest.

Der Junge (2) war komplett in dem Rohr verschwunden. Ihn einfach von oben rausziehen? Keine Chance!
Der Junge (2) war komplett in dem Rohr verschwunden. Ihn einfach von oben rausziehen? Keine Chance!  © Marko Förster

Kurz vor der bislang kältesten Nacht des Jahres passierte es: Beim Spielen auf der Wiese eines Mehrfamilienhauses im Pirnaer Stadtteil Sonnenstein, südöstlich von Dresden, stürzte der Junge gegen 16 Uhr in ein senkrecht in der Erde stehendes, 30 Zentimeter schmales Schachtrohr und rutschte in die Tiefe.

"Wohl ehe sich die Mutter versah, war der kleine Junge in dem Rohr verschwunden, klemmte darin fest", schilderte eine Nachbarin (80) einem Reporter vor Ort die dramatische Situation.

Valentins Mutter alarmierte umgehend die Rettungskräfte. Sie hatte keine Chance, ihren Jungen selbst zu befreien. Selbst für die Feuerwehr kein leichtes Unterfangen!

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"Es war von oben kein Rankommen an den eingeklemmten Jungen im Schacht. Keine erwachsene Person war so schmal, dass die Rettungskräfte in den Schacht einsteigen oder selbst kopfüber an den Jungen herankommen konnten", erklärte Einsatzleiter Peter Kammel von der Feuerwehr Pirna.

Zwei Baggerfirmen wurden von der Polizei informiert und um Hilfe gebeten. Noch bevor sie eintrafen, machten sich die Feuerwehrleute mit Hacke und Schaufel daran, die Wiese um das Rohr aufzugraben. Nachdem die Stadtwerke Pirna bestätigt hatten, dass keine Leitungen in Gefahr waren, begannen wenig später auch die Bagger mit ihrer Arbeit.

Dramatische Stunden in Pirna: Junge (2) steckte in 30-Zentimeter-Rohr fest

Der Einsatz dauerte fast zweieinhalb Stunden.
Der Einsatz dauerte fast zweieinhalb Stunden.  © Marko Förster
Um 18.26 Uhr konnte Valentin endlich aus dem Rohr befreit werden.
Um 18.26 Uhr konnte Valentin endlich aus dem Rohr befreit werden.  © Marko Förster

Nach zweieinhalb Stunden: Valentin kann per Seil befreit werden

Während des gesamten Einsatzes redeten Valentins Eltern ihrem Sohnemann gut zu, beruhigten ihn. Seine Mutter sang Lieder mit ihrem Jungen. Ein Notarzt, Notfallsanitäter und Ehrenamtliche von der Psychosozialen Notfallversorgung der Johanniter-Unfall-Hilfe standen ebenfalls bereit.

Es wurde bis zu einer Tiefe von vier Metern gebaggert. Dort befand sich an dem blauen Rohr die Blindkappe eines seitlichen Revisionseinganges. Die Einsatzkräfte nutzen die Öffnung, um an den Jungen zu gelangen und erst die Beine, dann den Körper mit einem Seil zu fixieren. Nach fast zweieinhalb bangen Stunden konnte Valentin um 18.26 Uhr endlich ins Freie gezogen werden!

Überglücklich nahmen die Eltern ihren Jungen in die Arme. "Wir waren heilfroh, dass wir das Kind raushatten", so Einsatzleiter Kammel. "Alle Einsatzkräfte haben hervorragend gewirkt und sehr gut Hand in Hand gearbeitet, um das Kind schnellstmöglich aus dem Schacht zu befreien."

Er betonte: "Ein wirklich wichtiger Baustein des Erfolges waren die beiden hiesigen Bauunternehmen, die mit ihren Baggern unkompliziert und sofort zur Stelle waren."

Titelfoto: Montage: Marko Förster

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