Rekord-Wahlbeteiligung: So haben die Dresdner abgestimmt

Dresden - Über ein deutliches Plus bei der Wahlbeteiligung freuten sich auch die Verantwortlichen im Dresdner Rathaus. Die Quote stieg von 80,1 Prozent beim vorigen Durchgang 2021 auf 83,2 Prozent. Rekord! Doch wo hatten die Parteien ihre Hochburgen?

Die Urnen und Stimmzettel aus 613 Urnen- und Briefwahlbezirken sind nun im Rathaus untergebracht.
Die Urnen und Stimmzettel aus 613 Urnen- und Briefwahlbezirken sind nun im Rathaus untergebracht.  © Norbert Neumann

Nach dem vorläufigen Endergebnis steht der Wahlsieger in Dresden fest: Die AfD konnte innerhalb der Stadtgrenzen ihr Zweitstimmen-Ergebnis um 9,1 Prozentpunkte auf 26,7 Prozent steigern.

Und noch ein Novum gab es: Auch die beiden Direktkandidaten der Alternative, Thomas Ladzinski (35) und Matthias Rentzsch (48), waren erfolgreich. Sie werden nach Bestätigung durch die Bundeswahlleiterin in den Bundestag einziehen.

Mit weit über 35 Prozent erfuhr die AfD ihren größten Rückhalt in Teilen des Dresdner Südostens (um Prohlis und Leuben) und in Gorbitz.

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Die CDU war insbesondere in den Ortschaften und Randbezirken stark, erreichte dort bis zu 30 Prozent der Stimmen.

Obwohl sie im Duell um die Erststimme unterlagen, werden sowohl Markus Reichel (56) als auch Lars Rohwer (53) über die CDU-Landesliste ins Nationalparlament einziehen. Bei den Zweitstimmen innerhalb Dresdens verbesserten sich die Christdemokraten leicht von 14,5 Prozent (2021) auf 18,8 Prozent.

AfD und Linke sind Wahlsieger in Dresden

Hatte alle Hände voll zu tun: Dresdens Wahlleiter Markus Blocher (55).
Hatte alle Hände voll zu tun: Dresdens Wahlleiter Markus Blocher (55).  © Norbert Neumann

Federn lassen mussten die Ex-Partner der Ampel. Die Kanzlerpartei SPD rutschte um 8,3 Prozent (auf 9,4 Prozent) ab, die Grünen büßten 3,5 Prozentpunkte (auf 13,3 Prozent) ein. Die FDP marginalisiert sich auf 3,7 Prozent (2021: 12 Prozent).

Der zweite Wahlsieger in der Stadt ist die Linkspartei: Die SED-Nachfolgerin legte um 4,4 Prozentpunkte (auf 15,5 Prozent) zu.

Ginge es ausschließlich nach den Dresdnern, wäre auch das erstmals angetretene Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit immerhin 8 Prozent im Bundestag vertreten. Besonders stark waren die linken Parteien im Zentrum zwischen Neustadt, Altstadt und Striesen.

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Dresdens Wahlleiter Markus Blocher (55): "Wir sind mit dem Ergebnis dieser großen Logistik zufrieden." Der Anteil der Briefwähler betrug laut Pressemitteilung des Rathauses etwa 42 Prozent. Im Corona-Jahr 2021 waren es noch 47 Prozent.

Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann

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