Rauchen, Saufen, Übergewicht: Wie gesund ist Dresden?
Dresden - Wie gesund sind Dresdens Bürger? Für eine Beantwortung dieser Frage sammelt die Verwaltung verschiedenste Daten, stellt seit 1997 regelmäßig ein "Stadtgesundheitsprofil" zusammen. Die aktuelle, 400 Seiten schwere Ausgabe liefert neue Erkenntnisse über das Wohlbefinden in unserer Stadt.
Rund 570.000 Menschen leben in Sachsens zweitgrößter Metropole. Und es werden immer mehr: Bis 2030 könnten laut Prognose 13.000 Einwohner hinzukommen. Eine stetige Zunahme registrieren aber nicht nur die Meldeämter.
So stieg in der jüngeren Vergangenheit die Zahl der pflegebedürftigen Dresdner von rund 20.000 (2017) auf über 36.000 Personen (2021) an. Das sind mehr als sechs Prozent der Gesamtbevölkerung.
"Der Alterungsprozess der Gesellschaft wird sich zum Ende des Jahrzehnts weiter beschleunigen", gab Anke Schmidt (50), Mitarbeiterin Gesundheitsberichterstattung, einen Ausblick.
Ältere und mittelalte Menschen sind aber nicht nur anfälliger für Krankheiten. Sie greifen auch oft zur Flasche. 16 Prozent der 55- bis 64-Jährigen gaben an, mindestens viermal pro Woche Alkohol zu trinken.
Beunruhigende Entwicklung bei Kindern!
Dabei gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern - so auch beim Thema Rauchen: Während 23 Prozent der Männer von gelegentlichem oder regelmäßigem Tabakkonsum berichten, sind es bei den Frauen lediglich 13 Prozent.
Beim Sporteln ziehen die Geschlechter wieder gleich: Knapp die Hälfte der Dresdner bringen ihren Körper mindestens zweimal pro Woche ausreichend in Bewegung.
Sorgen bereitet den Gesundheitsplanern die Entwicklung bei Kindern. Neben einer Zunahme beim Übergewicht wurden bei grob einem Drittel der Kita-Besucher und Schulanfänger Defizite in der Sprachentwicklung und beim Sehvermögen festgestellt.
Als mögliche Erklärung kommen der steigende Anteil von Schülern mit nicht deutscher Muttersprache sowie ein hoher Medienkonsum via Handy und Computer infrage.
Titelfoto: Bildmontage: Matthias Balk/dpa, karepa-Belov, Holm Helis