Rathaus plant seltsamen Tausch: Schickes Kunsthaus gegen schnöde Robotron-Kantine

Dresden - Für einen Spottpreis von rund 110.000 Euro bekommt Dresden die alte Robotron-Kantine zum Kauf angeboten. Doch was wie ein Schnäppchen daherkommt, wirft viele neue Fragen auf. Ein Vorschlag der Stadt stößt in der Neustadt auf heftigen Widerstand.

2017 wurde sie beinahe abgerissen, doch mittlerweile finden in der ehemaligen Robotron-Kantine wieder Ausstellungen wie die "OSTRALE" statt.
2017 wurde sie beinahe abgerissen, doch mittlerweile finden in der ehemaligen Robotron-Kantine wieder Ausstellungen wie die "OSTRALE" statt.  © Ove Landgraf

Drei Jahre ist es her, dass das Rathaus versuchte, die ehemalige Kantine zu übernehmen.

Nun informierte Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) die Ausschüsse des Stadtrats über ein neues verlockendes Angebot. Die Eigentümergesellschaft ist bereit, das Gebäude stark reduziert und ohne weitere Bedingungen für einen Kaufpreis von 110.000 Euro abzugeben.

Doch angesichts des fortschreitenden Verfalls der alten Kantine könnte die Übernahme trotzdem teuer werden. Neun Millionen Euro wird die Sanierung wohl kosten. Notwendige Ausgaben, denn die Stadt will in der Bruchbude das Dresdner Kunsthaus unterbringen.

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Eine Idee, wie das bei knapper Kasse finanziert werden soll, lieferte das Rathaus gleich mit.

Den Verkauf des Gebäudes an der Rähnitzgasse wollen Kommunalpolitiker aus der Neustadt verhindern.
Den Verkauf des Gebäudes an der Rähnitzgasse wollen Kommunalpolitiker aus der Neustadt verhindern.  © Ove Landgraf
Jacqueline Muth (41, Linke) wünscht sich eine städtische Weiternutzung der Räume.
Jacqueline Muth (41, Linke) wünscht sich eine städtische Weiternutzung der Räume.  © Holm Helis

Durch den Verkauf des bisherigen Kunsthaus-Standortes an der Rähnitzgasse 8 (Neustadt) will das Rathaus zwei Millionen Euro zusammenkratzen.

Doch Kommunalpolitiker in der Neustadt laufen dagegen Sturm, wollen den Verkauf unbedingt verhindern. Jacqueline Muth (41, Linke), Stadtbezirksrätin: "Die Stadt sollte das Grundstück beim aktuell großen Raumbedarf nicht einfach so aus der Hand geben."

Ein von den Linken eingebrachter Antrag, der eine Prüfung über die städtische Weiternutzung des Gebäudes fordert, wurde vom Stadtbezirksbeirat einstimmig angenommen. Das letzte Wort über den Verkauf hat jedoch der Stadtrat.

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Muth: "Mit einer Entscheidung rechne ich erst nach der Sommerpause."

Titelfoto: Montage: Ove Landgraf (2)

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