Quantensprung für Dresden: Forscher arbeiten an weltweit erstem 6G-Netz

Dresden - Die Zukunft beginnt hier! In Dresden wird das weltweit erste 6G-Netz mit Quantentechnologie entstehen.

Insgesamt drei dieser Quantencomputer werden im Besitz von Professor Riccardo Bassoli (39) und der "Quarks" Forschergruppe in Dresden sein.
Insgesamt drei dieser Quantencomputer werden im Besitz von Professor Riccardo Bassoli (39) und der "Quarks" Forschergruppe in Dresden sein.  © Stefan Häßler

Das Besondere: Hier arbeiten KI und sogenannte Quantencomputer zusammen, um Daten blitzschnell zu verarbeiten. Die "Quarks"-Forschergruppe von TU Dresden und TU München erkundet nun, welche Vorteile diese Technologie genau mit sich bringt.

Dabei ist wichtig zu wissen: Ein Quantencomputer kann mehrere Rechenwege gleichzeitig ausprobieren. Man könnte sagen, er ist wie ein Zauberwürfel-Profi, der auf einen Blick erkennt, welche Drehung zum Ziel führt - während ein normaler Computer jeden Schritt einzeln ausprobieren muss.

"Man stellt sich Quantencomputer immer riesig vor mit vielen Kabeln und alles sieht extrem futuristisch aus, aber in der Realität sind sie eigentlich klein und kompakt", erklärt Professor Riccardo Bassoli (39) von der TU Dresden.

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Der Kostenpunkt bei diesen Computern liegt zwischen 300.000 und 400.000 Euro.

Das innere eines Quantencomputers sieht wenig spektakulär aus. Lediglich ein paar Kabel und ein Bedienfeld.
Das innere eines Quantencomputers sieht wenig spektakulär aus. Lediglich ein paar Kabel und ein Bedienfeld.  © Stefan Häßler

5G soll bis 2040 abgelöst werden

6G ist die sechste Generation des Mobilfunks und soll die Zukunft sein. (Symbolbild)
6G ist die sechste Generation des Mobilfunks und soll die Zukunft sein. (Symbolbild)  © 123rf/videst

Das neue 6G-Netz kann große Probleme extrem schnell lösen: Selbstfahrende Autos können sofort erkennen, wenn Gefahr droht; Roboter-Ärzte könnten bei Operationen helfen, und selbst Videospiele und virtuelle Welten werden sich noch echter anfühlen.

Bisher musste ein Computer dafür oft lange rechnen oder sogar Daten um die halbe Welt schicken. In Dresden wird das anders sein: Hochleistungsrechenzentren direkt in der Stadt sollen Daten sofort verarbeiten.

Doch es geht nicht nur um Geschwindigkeit. "Uns ist es auch wichtig, nicht nur den Vorteil der Schnelligkeit genau zu erforschen und messbar zu machen. Wir wollen unter anderem auch die Energieeffizienz der Technik prüfen." Denn je weniger Energie die Computer verbrauchen, desto besser für Umwelt und Wirtschaft.

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Bis 2027 wollen die "Quarks"-Forscher ein Testnetz erstellen. Zwischen 2030 und spätestens 2040 soll 6G das dann veraltete 5G ablösen.

Titelfoto: Bildmontage: Stefan Häßler

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