Problemviertel Budapester Straße: Das wünschen sich die Anwohner

Dresden - Das Geld muss weg! Es gibt Fördergelder zur "Gestaltung der Dresdner Innenhöfe", die bis 2032 ausgegeben werden müssen. Daher bittet das Rathaus bereits im Internet zur Umfrage: Welche Ideen habt Ihr für die Innenhöfe der Budapester Straße? TAG24 hat sich vor Ort umgehört.

Das Rathaus zeigt sich aktuell um eine Aufwertung des Problemviertels Budapester Straße bemüht.
Das Rathaus zeigt sich aktuell um eine Aufwertung des Problemviertels Budapester Straße bemüht.  © Petra Hornig

Als Ingrid Behnisch 1975 in die Budapester Wohnblöcke zog, galt die Wohnanlage noch als Vorzeigebau: "Wir hatten damals ein Kulturzentrum hier, man kannte sich untereinander", erinnert sich die 85-jährige mit Tränen in den Augen.

Mittlerweile ist nicht nur das Kulturzentrum Geschichte, auch die Nachbarn sind kaum mehr bekannt.

Die Seniorin wünscht sich für die Zukunft, dass die Lautstärke an den Abenden nachlässt und "die zunehmende Vermüllung der Innenhöfe aufhört".

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Wiederholt wünschen sich Bewohner außerdem mehr Sitzmöglichkeiten: "Es gibt im ganzen Innenhof nur diese eine Bank hier", kritisiert Gudrun W. (57). Dabei weiß sie, dass die Bänke erst vor wenigen Jahren abgebaut worden sind, "weil die Jugendlichen da mit Drogen handeln", so die Anwohnerin überzeugt.

Ingrid Behnisch (85) erinnert sich traurig an die guten alten Zeiten auf der Budapester Straße.
Ingrid Behnisch (85) erinnert sich traurig an die guten alten Zeiten auf der Budapester Straße.  © Petra Hornig
Gudrun W. (57) wünscht sich mehr Sitzgelegenheiten in den Innenhöfen.
Gudrun W. (57) wünscht sich mehr Sitzgelegenheiten in den Innenhöfen.  © Petra Hornig

Einige Wünsche können nicht durch Sanierung erfüllt werden

Schön ist anders - dieser Anblick erwartet die Anwohner der Budapester Straße, wenn sie vor die Haustür treten.
Schön ist anders - dieser Anblick erwartet die Anwohner der Budapester Straße, wenn sie vor die Haustür treten.  © Petra Hornig

Andere Bewohner äußern keine Wünsche für neue Bauvorhaben oder Sanierung: "Der tägliche Lärm, die Belästigung, Sachbeschädigung und Drogenhandel, das muss aufhören" poltert ein 81-jähriger Mann, der seit 45 Jahren hier wohnt.

Eine junge Mutter beklagt, dass es auf dem Spielplatz im Innenhof keine Schaukel für Kleinkinder gäbe: "Auch das Klettergerüst ist eher für größere Kinder", berichtet die Anwohnerin.

Christine Schmeißer (65) wohnt seit 15 Jahren im zweiten Stock. Ihr Balkon zeigt zum Innenhof: "In den Fluren steht Unrat, die Müllbeutel fliegen vom Balkon oder Steine von unten auf die Fenster."

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Abends geht sie nicht mehr aus der Wohnung: "Mehr Achtung füreinander zeigen, damit sollte es beginnen", so die Bewohnerin. Ein unbezahlbarer Wunsch an das Rathaus.

Christine Schmeißer (65) wohnt seit 15 Jahren auf der Budapester Straße.
Christine Schmeißer (65) wohnt seit 15 Jahren auf der Budapester Straße.  © Petra Hornig

"Knapp 14 Millionen Euro" seien zur Aufwertung des Viertels zwischen Budapester und Kaiser Straße sowie Nürnberger Straße bis nordöstlicher Bahndamm nötig. Eine Wunschsumme, für die es erst das Zusammenspiel von Fördermitteln von Bund, Land und der Kommune braucht.

Eine erfreuliche Ankündigung aus dem Rathaus wenigstens für die Eltern im Problemviertel: "Um die Aufenthalts- und Erlebnisqualität zu erhöhen, soll im kommenden Jahr der Abenteuerspielplatz an der Ecke Wielandstraße/Hohe Straße realisiert werden", kündigt der Rathaussprecher an.

Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig (4)

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