Problem Sachsenbad: Stadt lässt Investor noch mehr Zeit für die Sanierung
Dresden - Wie geht es weiter mit dem "alten" und "neuen" Sachsenbad in Pieschen?
Groß war die Hoffnung der Dresdner, dass die 1994 geschlossene Schwimmstätte nach dem Verkauf der Stadt vor drei Jahren an einen Berliner Investor endlich wiederbelebt werden kann. Der hätte bis Ende Juli eigentlich einen Bauantrag einreichen müssen. Doch jetzt verlängerte die Stadt die Frist bis 2026.
Pieschen bleibt weiter auf dem Trockenen. Eigentlich wollte der Berliner Immobilien-Investor "Montis" das 1929 erbaute Sachsenbad nach Kauf (rund 1,1 Millionen Euro) sanieren und bis 2024 wiederbeleben, Saunawelt, Yogastudio, Büros und Gastro einrichten.
Eine Anfrage dazu ließ die Firma zunächst unbeantwortet. Bis auf wenige Sicherungsmaßnahmen am Kulturdenkmal ist bislang kaum etwas passiert.
Und daran wird sich so schnell nichts ändern: "Die Frist zur Antragstellung des Bauantrages wurde in einvernehmlicher Abstimmung mit dem Käufer bis zum 30. Januar 2026 verlängert", teilt Stadtsprecher Alexander Buchmann (37) mit.
Das sieht etwa Lokalpolitiker Uwe Sochor (55, parteilos) kritisch: "Die Bevölkerung erwartet, dass mit dem Sachsenbad endlich was passiert und es auch mit dem Schwimmhallen-Neubau vorangeht", so der SPD-Stadtbezirksbeirat.
Projekt könnte schon bald voranschreiten
Was das geplante "neue Sachsenbad" angeht, musste Sportbürgermeister Jan Donhauser (55, CDU) im kleinen "Pieschen-Parlament" seine Vorlage im Dezember vertagen, um zunächst mit zwei Sportvereinen zu sprechen. Denn deren Stätten liegen in direkter Nachbarschaft des "alten Sachsenbades", wo die Verwaltung den Neubau errichten möchte.
Im März gab es dann einen runden Tisch. Ergebnis laut Donhauser: Wenn die Stadt Ausgleichsflächen für Tennisplätze und Vereinsgebäude (müssten weichen) in der Umgebung bieten könne, dann wäre ein Bau des Bades an der Wüllner Straße (hinterm Sachsenbad) möglich.
Entsprechende Flächen habe man präsentiert, die Vereine konnten sich positionieren, der nächste Termin sei in Planung, so Donhauser.
Werden sich Vereine und Bezirk dann einig, könne das Projekt weiter voranschreiten.
Kann also noch dauern! Das letzte Wort hat am Ende der Stadtrat. Auch zu einer möglichen Finanzierung - sofern dann überhaupt Haushaltsmittel verfügbar sind.
Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch, Norbert Neumann