Polizei geht in Dresden Rot-Sündern, Gurt-Muffeln und Risiko-Radlern an den Kragen
Dresden - Bei Rot musst du stehen? Dutzende Dresdner sehen das wohl anders. Pech für sie, dass die Polizei gerade diese Woche unter dem Motto "Respekt durch Rücksicht" Schwerpunktkontrollen durchführt.
15 Uhr am Güntzplatz: Ein Polizist lauert hinter einem breiten Laternenpfahl, am Sachsenplatz kurz vor der Albertbrücke stehen die Kollegen. Diese ziehen die Radler und Autofahrer heraus, die entweder bei Rot gefahren sind, telefonieren oder (als Autofahrer) den Gurt nicht angelegt haben.
Die Kontrollen fanden schon die ganze Woche über statt. Allein bis Mittwoch flogen dabei 41 Rotfahrer auf, zwölf davon auf dem Fahrrad. Außerdem hatten 26 Autofahrer das Handy am Ohr, 19 hatten den Gurt nicht angelegt, acht waren zu schnell.
Mit dem Rad auf dem Gehweg wurden 18 erwischt, in die falsche Richtung gleich 40. Falschabbiegen wurde 58-mal geahndet.
Am Donnerstag nun kam noch mal ordentlich etwas dazu: "Man merkt schon, dass die Verkehrslast etwas höher ist", sagt Polizeihauptkommissar Thomas Kiraly (49). "Wegen der Carolabrücke. Aber das pendelt sich ein."
Polizei: "Wir machen das, um Unfälle und Tote zu vermeiden!"
Viele Verkehrsteilnehmer begehen gleich mehrere Verstöße.
Prompt wird ein Audi Cabrio herausgezogen, dessen Fahrer ohne Gurt unterwegs war. Aber auch einer Seniorin mit Rollator helfen die Beamten über die Straße.
Insgesamt stellten Rotfahrten das Hauptdelikt dar: "Entscheidend ist hier, wie viele Sekunden schon Rot war", so der Polizist. "Das lässt sich mit der Kamera exakt belegen."
Am Güntzplatz waren es 16 Rad- und vier Autofahrer, die die Ampel ignorierten. Acht Autofahrer überholten über einer Sperrfläche, sieben fuhren ohne Gurt und drei telefonierten.
"Wir machen das hier, um Unfälle und damit auch Unfalltote zu vermeiden", so Kiraly. Die Kontrollen werden auch am Freitag fortgesetzt.
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann