Polioviren in Dresdens Abwasser: Dazu rät die Amtsärztin

Dresden - In Deutschland gilt Polio (Kinderlähmung) eigentlich seit der Jahrtausendwende als ausgerottet. Doch Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) wiesen vor wenigen Wochen Schluckimpfstoff-abgeleitete Polioviren nach - unter anderem in Dresden. Das könnten Hinweise auf unerkannte Erkrankungen mit dem Erreger sein.

Amtsärztin Hildegard Geisler (57) mahnt, den Impfstatus zu überprüfen.  © Kristin Schmidt

In weniger als ein Prozent der Polio-Fälle treten Lähmungen auf, zum Teil mit lebenslangen Folgen.

In Chemnitz schlägt Amtsärztin Hildegard Geisler (57) Alarm, dass die Impfquote bei Zweijährigen nur noch 72 Prozent beträgt.

Insofern lohne es sich, jetzt den Impfstatus der Sprösslinge zu prüfen.

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Und in der Landeshauptstadt sieht es noch schlechter aus.

Aus dem aktuellen Stadtgesundheitsprofil geht hervor, dass für das Schuljahr 2022/23 lediglich 70,3 Prozent aller untersuchten Kita-Kinder über einen vollständigen Polio-Impfstatus verfügten.

Fünf Jahre zuvor betrug deren Anteil noch 76,4 Prozent. Bei Schulanfängern (in der Regel 6 Jahre alt) lag die Impfquote in den vergangenen Jahren konstant bei über 81 Prozent.

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Eine Polio-Impfung wirkt sicher vor Kinderlähmung.  © Imago

"Von einer ausreichenden Immunisierung der Bevölkerung wird ab einer Impfquote von mindestens 95 Prozent ausgegangen", schrieb das Fachamt. "Maßnahmen zur Erhöhung der Impfquote sind damit ratsam."

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