Pilotprojekt: Dresdner Schulhöfe sollen auch am Wochenende öffnen!
Dresden - Dresden will Schulhöfe und -sportstätten für die Bürgerschaft öffnen. Mittels eines Pilotprojekts sollen nun Erfahrungen gesammelt werden. Ziel ist es auch, damit das Wohnumfeld aufzuwerten.
Schon seit 2015 gibt es Initiativen, Schulsportanlagen außerhalb des Unterrichts wie etwa am Wochenende öffentlich zugänglich zu machen. Im Sommer 2021 wurden zehn Sportstätten vorübergehend freigegeben.
"Die Angebote wurden gut angenommen, es war keinerlei Vandalismus festzustellen. Das neue Amt für Schulen bekennt sich mit dieser Erfahrung zur generellen Öffnung von Schulsportanlagen für den Freizeitsport", lautete das Fazit.
Jetzt plant das Amt für Schulen ein neues Pilotprojekt und will die Freigabe auch auf Schulfreiflächen erweitern. Grund dafür ist laut Konzept-Vorlage ein zunehmender Bedarf der Öffentlichkeit, außerdem soll damit der "Stadtraum bereichert" und das "Wohnumfeld aufgewertet" werden.
Das Rathaus bat alle kommunalen Schulen um Mitarbeit, viele reagierten ablehnend. Zwölf Schulen zeigten sich interessiert.
Offene Schulhöfe: Kann sich die Stadt das leisten?
Die Freie Montessorischule Huckepack in Striesen hat als Pilotprojekt ihren Schulhof (mit Sandkasten, Brunnen, Bolzplatz, Tischtennisplatte) über den Sommer bereits seit 2020 am Wochenende geöffnet.
"Wir haben sehr gute Erfahrungen gesammelt. Familien mit Kindern sind dankbar. Es hilft, uns mit der Nachbarschaft zu vernetzen", sagt Viktoria Zumpe (60) vom Trägerverein. "Wir können es nur empfehlen."
An bis zu sechs Standorten will das Rathaus die Schulhoföffnung für ein Jahr testen. Der geplante Start im September verschiebt sich aber laut Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (55, CDU) wegen bislang ungeklärter Finanzierung.
Danach soll alles ausgewertet und das Konzept fortgeschrieben werden. Wichtige Fragen wie Zugang (etwa über Zeitschloss), Beleuchtung und Kosten müssen dann geklärt sein.
Die CDU unterstützt die stadtweite Öffnung der Schulhöfe. SPD-Fraktions-Chefin Dana Frohwieser (47, SPD) begrüßt zwar, "dass die Verwaltung zehn Jahre nach dem Stadtratsbeschluss nun endlich handelt". Sie befürchtet aber einen (zu) hohen bürokratischen Aufwand, den das Rathaus den Schulen etwa mit einer sechsseitigen Checkliste aufbürdet.
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann