Pendler verärgert: Warum fährt Ersatzbus in Dresden einfach ohne Umsteiger los?
Dresden - Die meisten Pendler dürften die Situation bestens kennen: Der Anschluss ist weg, weil der Zug Verspätung hat. So erging es auch einem TAG24-Leser, der aufgrund von Bauarbeiten zwischen Dresden und Pirna ohnehin schon längere Reisezeiten in Kauf nehmen muss. Für ihn besonders ärgerlich: Bereits kleine Verzögerungen führen im Ersatzfahrplan zu weiteren Problemen.

So sind für den Umstieg am Bahnhof Dresden-Reick von der S2 auf den Bus nach Heidenau nur vier Minuten Umstiegszeit vorgesehen.
Schon im geringen Verspätungsfall von noch unter fünf Minuten heißt das: Der Anschluss ist weg! Fahrgäste müssen in der Kälte die nächste Verbindung abwarten.
"Es ist sehr unverständlich, warum ein SEV so abfährt, dass sämtliche Umsteiger - wie circa 20 bis 30 Personen in meinem Fall - stehen gelassen werden", schreibt der frustrierte S-Bahn-Nutzer.
Ergänzend fügt er hinzu: "Die Busfahrer sollten doch die Informationen haben beziehungsweise die VVO-App benutzen, um Verspätungen zu sehen und diese wenigen Minuten zu warten, damit der Anschluss gesichert ist."
VVO verweist bei Begründung auf Anschlussverluste an weiteren Stationen

Auf TAG24-Anfrage erklärt VVO-Sprecher Christian Schlemper (45) dazu: "Der Ersatzverkehr ist auf die S1 (Meißen - Bad Schandau) ausgerichtet und dafür auch mit ausreichend großen Umsteigezeiten in Heidenau und Dresden Hauptbahnhof geplant worden."
Der knappe Anschluss in Reick hingegen, der ebenfalls von der Fahrplanauskunft angezeigt wird, sei nur möglich, wenn die Fahrzeuge pünktlich sind.
"Hat die S-Bahn jedoch Verspätung, kann der Bus nicht auf die S2 warten, da er auf die S1 geplant ist und dann Anschlüsse an anderen Stationen verloren gehen", so Schlemper.
Als Alternative könne man von Reick mit der Buslinie 65 in Richtung Dobritz/Niedersedlitz/Heidenau (Montag bis Freitag alle zehn Minuten bis Niedersedlitz, alle 20 Minuten bis Heidenau) fahren.
Titelfoto: Norbert Neumann