Parkplatz-Ärger! Anwohner fühlen sich vom Rathaus verschaukelt
Dresden - An der Wernerstraße in Dresden-Löbtau fallen immer mehr Parkplätze weg. Und die wenigen, die noch da sind, werden durch Wohnmobile blockiert. Unter den Anwohnern herrscht dicke Luft.
Wer unterhalb der Nossener Brücke einen Parkplatz sucht, muss Glück haben. Denn die kostenlosen Stellflächen sind zumeist schon besetzt, häufig durch ortsfremde Wohnwagen. Gerade im Winter (wegen des Schneefalls) eine gern genutzte Gelegenheit.
Das alles wäre nur halb so wild, wenn die betroffenen Anlieger auf die gegenüberliegende Fläche ausweichen könnten. Dort ist Platz für eine zweistellige Zahl an Autos.
Doch die Auffahrt ist verboten.
In Dresden-Löbtau werden die Parkplätze knapp
Petra Sorgalla (71), Mitglied im nahe gelegenen Kleingartenverein, ist aufgebracht: "Wir konnten hier jahrelang parken, das war kein Problem und hat prima funktioniert."
Dann aber führte das Rathaus im Jahr 2021 ein Durchfahrverbot ein. Zur Durchführung einer Brückenprüfung mit einer Lkw-Hebebühne, hieß es damals.
Fast drei Jahre später hat sich an der Parksituation nichts geändert.
Und was tut die Stadt?
Auf TAG24-Nachfrage schrieb die Verwaltung nun: "Zur Berücksichtigung des Brandschutzes sind für das Parken unter der Brücke weitere Planungen notwendig."
Doch die dauern noch an. Davon hörten auch die Anwohner, machten aus der Not heraus der Verwaltung einen Vorschlag: den gesamten Bereich für Wohnwagen (meist höher als 1,90 Meter) sperren, um so das unkomplizierte Parken für Autos zu ermöglichen.
Doch "die Höhenbegrenzung ist nicht das maßgebende Problem", erklärte die Stadt.
Wohnmobile weiterhin nicht gern gesehen
Ende April kam es für die Löbtauer noch dicker.
Die Verwaltung führte ein rechtsseitiges Parkverbot auf der nahen Columbusstraße ein, begründete das mit mehr Sicherheit für Radfahrer und dem künftigen Streckenverlauf der Buslinie 63.
Bei Lokalpolitiker Torsten Nitzsche (49, Freie Wähler) verstärkt sich jedoch der Eindruck einer Verhinderungsplanung. Er schüttelt den Kopf: "Das, was man hätte tun können, Wohnmobilparken zu verhindern, wird unterlassen."
"Stattdessen schikaniert man die Anwohner mit neuen Verboten."
Titelfoto: Montage: Steffen Füssel, Lennart Zielke