Parkplätze belegt: Aufregung um Dresdens neue Elektro-Mopeds
Dresden - Umweltfreundlich und schnell von A nach B kommen: Seit einem Monat surren die neuen E-Mopeds durch die Stadt. Insgesamt 300 grüne Zweiräder bietet der Berliner Anbieter "Emmy" an, ist mit dem Start in Dresden "sehr zufrieden".
Doch nicht allen gefällt das Angebot: Noch-FDP-Stadtrat Holger Zastrow (55, Team Zastrow) beklagt die durch die Mopeds weiter zunehmende Parkplatz-Not und fordert Änderungen.
Parken dürfen die E-Mopeds nicht auf dem Fußweg, sondern überall dort, wo auch Autos dürfen.
Zastrow sieht das problematisch: "Der Parkdruck steigt damit weiter. Es gibt ohnehin zu wenig Parkplätze. Wir sehen vielerorts einzelne Roller ganze Parklücken blockieren", ärgert er sich.
"Die stehen ja nicht platzsparend zusammen." Letztlich fehlten aufgrund der E-Mopeds nun 300 weitere Parkplätze.
Zastrow kritisiert auch, dass Moped-Nutzer keine Park-Tickets zahlen müssen. Das übernimmt der Anbieter, doch der zahlt ans Rathaus gerade mal 20 Euro pro Moped pro Jahr. "Das Rathaus hätte den Anbieter nicht zulassen dürfen. Wir brauchen so ein Angebot nicht", schimpft Zastrow. "Und wenn, dann müssten Extra-Abstellflächen geschaffen werden."
Rathaus kümmert sich um Parkärger mit Elektro-Mopeds
Aber: Der Stadtrat hatte im Juni 2022 selbst die Einführung der Sharing-Leitlinien Mobilität beschlossen (51 Ja-Stimmen, 9 Enthaltungen). "Ohne Gegenstimmen", wie Rathaussprecher Alexander Buchmann (37) betont.
"Auch die zugehörigen Gebührensätze wurden vom Stadtrat im Rahmen einer Anpassung der Sondernutzungssatzung so beschlossen." Demnach können bis zu drei Anbieter insgesamt bis zu 2500 E-Mopeds anbieten.
Dennoch sind Änderungen im Gespräch, die den Parkdruck verringern würden. Das Rathaus führt dazu Gespräche mit dem Anbieter und plant, an geeigneten Stellen das Abstellen "gebündelt" zu ermöglichen.
Auch Stadtrat Martin Schulte-Wissermann (53, Piraten) wünscht sich feste oder virtuelle Stationen für die E-Mopeds. So könnten dann bis zu sechs Roller in einer Parklücke stehen.
Titelfoto: Bildmontage: privat, Steffen Füssel