Parkgebühren am Uniklinikum sorgen für Frust, aber auch für etwas anderes
Dresden - Das Rathaus will die Bewohnerparkgebiete in der Stadt weiter ausbauen. Wer sein Auto dort abstellt, muss für einen Parkschein zahlen - es sei denn, er hat einen gebührenpflichtigen Bewohnerparkausweis beantragt. Die jüngste Zone wurde rund ums Uniklinikum eingeführt. Seitdem gibt es dort erstmals seit Jahrzehnten wieder etliche freie Parkplätze. Doch was den einen nützt, schadet den anderen ...
Wer sein Auto rund um das Uniklinikum in der Johannstadt bzw. in Striesen parkt, muss seit Mitte November werktags 1,20 Euro pro Stunde in die Parkautomaten werfen.
Dresdens 22. Bewohnerparkgebiet zwischen Käthe-Kollwitz-Ufer, Händelallee, Blasewitzer Straße und Fetscherstraße bringt der Stadt neues Geld, soll die Parksituation für Anwohner verbessern. Die können für 30 Euro pro Jahr einen Parkausweis beantragen.
Und tatsächlich - seit Einführung der flächendeckenden Parkraumbewirtschaftung bleiben dort jede Menge Parkplätze frei, was es da seit Jahrzehnten so nicht mehr gab.
"Für uns ist das super", sagt eine Anwohnerin der Schubertstraße. "Wir haben mehr Platz, auch der Verkehr hat abgenommen." Um die Ecke parkt Claudia Quittel (42) aus Weixdorf, die mit ihrem Kind das Klinikum besucht.
Rathaus plant bereits weitere Erhöhung
"Früher war immer alles voll, ich musste jede Menge Runden drehen, bis ich einen Parkplatz fand. Jetzt kostet es zwar etwas, aber dafür findet man freie Plätze in Kliniknähe, das finde ich gut."
Auch das Uniklinikum bezeichnet die neue Regelung für Patienten als "sehr hilfreich". Allerdings sei es für die Mitarbeitenden "nicht ideal". Zwar gibt es für die mehr als 7000 Beschäftigten ein eigenes Parkhaus und Flächen auf dem Gelände. Doch der Bedarf sei höher als das Angebot, so eine Sprecherin.
Wer also nicht draußen täglich 5 Euro in den Parkautomaten werfen will (macht bei 21 Arbeitstagen 105 Euro pro Monat), muss auf Rad oder ÖPNV umsteigen oder außerhalb der Zone parken. "Das tun auch viele, sind darüber sehr verärgert", sagt eine Betroffene. "Letztlich hat sich der Parkdruck damit in andere Viertel verlagert."
Die Uniklinikums-Sprecherin: "Wichtig wäre aus unserer Sicht, dass die Höhe der Gebühren im Umfeld auf dem jetzigen Stand bleibt und nicht erhöht wird." Das Rathaus plant eine Erhöhung auf 1,50 Euro pro Stunde (Tageshöchstsatz auf 6 Euro). Auch die Parkausweisgebühren sollen sich vervierfachen.
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann (2)