Panzer-Streit bei Stadtfest: So reagieren die Verantwortlichen
Dresden - Hüpfburg, Zuckerwatte - und Raketenwerfer: Die Bundeswehr will auch beim diesjährigen Stadtfest mit schwerem Militärgerät aufwarten und stößt dabei auf Widerstand.
"Schwere militärische Waffen haben auf einem Stadtfest nichts zu suchen", kritisierte zunächst Dresdens Linken-Fraktions-Chef André Schollbach (45).
Die Bundeswehr wirbt auf Facebook für die Blaulichtmeile (mit Rettungsdiensten, Polizei, THW) vorm Landtag: "Unsere Highlights sind unter anderem Fahrzeuge der Feldjägertruppe, Radpanzer GTK Boxer, Bergefahrzeug Bison sowie das Flugabwehrsystem Patriot."
Linken-Stadtbezirksbeirat Sven Houska (41) startete eine entsprechende Petition: "Mit der Präsenz von Waffen und Militär im täglichen Leben der Menschen soll schleichend eine Akzeptanz für Aufrüstung und Krieg in der Gesellschaft geschaffen werden. Diesen Irrweg dürfen wir in unserer Stadt nicht mitgehen."
Am Nachmittag hatten 781 Menschen unterzeichnet.
So reagieren die Verantwortlichen
Die Bundeswehr selbst wollte sich nicht äußern. Stadtfest-Organisator Frank Schröder (55) sagte, dass es um Flächen gehe, für die der Landtag zuständig sei.
Dessen Sprecher sieht das anders: "Die Verantwortung für die Ausgestaltung der Meile, die Auswahl der Teilnehmer sowie deren Präsentation, liegt in der Hand des Veranstalters. Der Landtag stellt den Organisatoren lediglich die Flächen zur Verfügung", sagt Ministerialrat Ivo Klatte (56).
Die Bundeswehr sei mit der Offizierschule des Heeres und dem Militärhistorischen Museum fester Bestandteil der Stadtgesellschaft.
Schröder: "Wir freuen uns, dass die Blaulichtmeile Bestandteil des Stadtfestes ist."
Titelfoto: Frank Hammerschmidt/dpa