Opfer von Sarrasani-Tigerdame Kaya: "Das hätte mich mein Leben kosten können!"

Dresden - Den 4. Oktober 2020 wird Handwerker Mario D. (53) nie vergessen. An diesem Abend steckte der Fußbodenleger im Quartier des Zirkus Sarrasani in Ottendorf-Okrilla seinen Arm in den Käfig von Tigerdame Kaya. Er wollte die von ihm so geliebte Raubkatze kraulen. Doch der Tiger biss zu, zweimal ...

Mario D. (52, l.) besucht André Sarrasani (48) beim Zeltaufbau am Elbe Park. Ohne schnelle Erste Hilfe und tolle Ärzte hätte Mario den Unfall vielleicht nicht überlebt.
Mario D. (52, l.) besucht André Sarrasani (48) beim Zeltaufbau am Elbe Park. Ohne schnelle Erste Hilfe und tolle Ärzte hätte Mario den Unfall vielleicht nicht überlebt.  © Eric Münch

Schwer verletzt wurde der leichtsinnige Mann in die Notaufnahme der Uniklinik Dresden gebracht (TAG24 berichtete). 

Erst vor zwei Wochen konnte Mario D. die Klinik verlassen. Erstmals spricht er über den dramatischen Unfall: "Es hätte mich den Arm, ja sogar mein Leben kosten können", sagt Mario D. kopfschüttelnd. "Das war allein meine Schuld." Seit Jahren arbeitet er mit André Sarrasani (48) zusammen, wurde oft gewarnt, den Raubkatzen nicht zu nahe zu kommen.

Noch immer trägt Mario den rechten Arm in der Gipsschiene. "Bis Mitte Dezember." In mehreren OPs brachten die Ärzte einen gebrochenen Knochen, eine durchtrennte Arterie, Sehnen und Nervenstränge wieder in Ordnung. 

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"Weil Kaya in ihrem Maul natürlich Keime hatte, musste ich auch gegen eine Infektion kämpfen. Deshalb war ich so lange in der Klinik." Zum Glück hat der Unfall ein Happy End: "Ich werde wieder arbeiten können, Hand und Finger sind beweglich", sagt der Dresdner erleichtert. 

"Zu Kaya halte ich künftig mindestens zehn Meter Abstand, aber ich werde jedes Jahr mit ihr am 4. Oktober meinen zweiten Geburtstag feiern."

Sarrasani-Chef: Vertrauen zu Tigerdame Kaya ist nicht mehr da

So schön und kuschelig die weiße Tigerdame Kaya auch aussieht - sie ist ein gefährliches Raubtier.
So schön und kuschelig die weiße Tigerdame Kaya auch aussieht - sie ist ein gefährliches Raubtier.  © Norbert Neumann

Für André Sarrasani hat das Unglück einen Beigeschmack: "Das Wichtigste ist natürlich, dass für Mario alles glimpflich ausgegangen ist. Aber unser Verhältnis zu Kaya hat sich geändert. Das absolute Vertrauen in das Tier ist nicht mehr da. Außer ein paar Kratzern habe ich mich in über 25 Jahren Arbeit mit Raubkatzen nie verletzt. Nun habe ich diesen Unfall immer im Hinterkopf", sagt Sarrasani. 

"Auch Kaya, die nie jagen musste, hat eine neue Erfahrung gemacht."

Und die hat Konsequenzen: Kaya kann nicht mehr an der Leine vor Publikum vorgeführt werden. "Zaubertricks im Käfig können wir vorführen. Aber das, was uns so besonders macht, die Nähe der Raubkatze zum Zuschauer, ist nicht mehr drin", bedauert Sarrasani.

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Im gleichen Atemzug hofft er, dass er trotz Corona im Dezember die Spielzeit eröffnen kann - das Zelt wird gerade am Elbe Park aufgebaut.

Titelfoto: Eric Münch/Norbert Neumann

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