Ohne Stahl: Dresden bekommt erste Sporthalle aus Carbonbeton

Dresden - Rund 440 Erst- bis Viertklässler der 49. Grundschule in Plauen sowie das 22-köpfige Lehrpersonal können sich stolz auf die Schulter klopfen. Die Stadt hat ihre Einrichtung für ein Pilotprojekt ausgewählt. Auf dem Areal soll bis Ende 2025 ein Einfeld-Turnhallen-Neubau aus Carbonbeton entstehen.

Die 49. Grundschule in Plauen soll einen neuen Turnhallenbau erhalten - gefertigt aus Carbonbeton.
Die 49. Grundschule in Plauen soll einen neuen Turnhallenbau erhalten - gefertigt aus Carbonbeton.  © Norbert Neumann

Vorteil: Der Bau kommt beinahe ganz ohne Stahl aus. In Zeiten wie diesen ein klarer Vorteil, um sich von krisengeschüttelten Exportländern unabhängiger zu machen.

Doch nicht nur das, weiß Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (53, CDU): "Dadurch können innovative und schlanke Tragwerke mit wesentlich weniger Materialeinsatz entwickelt werden."

Gerade mit Blick auf das Bauwesen zeigt sich, wie sehr Veränderungen auf dem Weg zu einer besseren Klimabilanz vonnöten sind. Zusammen mit der Immobilienbranche ist es mit 13 Prozent am globalen Bruttoinlandsprodukt sowohl der größte Wirtschaftszweig als auch einer der bedeutendsten Verursacher von CO2-Emissionen sowie Energie- und Ressourcenverbraucher weltweit, sagt Frank Schladitz (45) vom Institut für Massivbau an der TU Dresden.

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Dem Experten zufolge gilt die Verwendung von Carbonbeton bereits als etabliertes Verfahren, das in zahlreichen Bereichen klar geregelt ist.

Die bereits vorhandene Sporthalle erfährt laut Plänen der Stadt eine Verjüngungskur.
Die bereits vorhandene Sporthalle erfährt laut Plänen der Stadt eine Verjüngungskur.  © Norbert Neumann
Visualisierung der geplanten Einfeld-Sporthalle auf dem Gelände der 49. Grundschule in Plauen.
Visualisierung der geplanten Einfeld-Sporthalle auf dem Gelände der 49. Grundschule in Plauen.  © ISOFORT Architekten
Frank Schladitz (45) vom Institut für Massivbau an der TU Dresden befasst sich schon seit Jahren mit Carbonbeton.
Frank Schladitz (45) vom Institut für Massivbau an der TU Dresden befasst sich schon seit Jahren mit Carbonbeton.  © Stefan Gröschel, TU Dresden

Kosten: Rund elf Millionen Euro

Indes bleibt abzuwarten, wie lange es braucht, bis grünes Licht für den Neubau gegeben wird. "Nicht die Baugenehmigung wird kritisch gesehen, sondern das Risiko einer nicht termingerechten Ausreichung", meint eine Stadtsprecherin. Laut Rahmenterminplan wird Mitte Dezember mit grünem Licht gerechnet. Rund elf Millionen Euro soll das Vorhaben kosten.

Am heutigen Donnerstag oder morgigen Freitag befasst sich der Stadtrat mit dem Thema.

Titelfoto: Montage: Norbert Neumann, Stefan Gröschel/TU Dresden

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