Neustadt-Brennpunkt "Assi-Eck": Der "Nacht(sch)Lichter" kommt jetzt auch tags
Dresden - Herumfliegender Müll, vollgepinkelte Ecken, betrunkene Streithammel: Gerade in der Dresdner Neustadt geht es am Wochenende heiß her. Damit das Treiben in Zukunft kontrollierbar bleibt, organisieren sich in diesem Jahr wieder die Konfliktmanager. Eine Neuheit: Die sogenannten "Nacht(sch)Lichter" sind jetzt auch tagsüber erreichbar.
"Die Auswertung des Einsatzes im vergangenen Jahr hat gezeigt, dass sich die Menschen mit ihren Sorgen gerne an die Nachtschlichter wenden. Das ist abends aber nur eingeschränkt möglich", sagt Stadtbezirksamtsleiter André Barth (55).
Deshalb können sich Bedürftige nun wöchentlich mittwochs zwischen 16 und 18 Uhr an die Streetworker im Container am Blechschloss auf dem Scheunevorplatz (Alaunstraße 36-38) wenden.
"Wir verfolgen einen dialogischen Ansatz, sind kein verlängerter Arm der Polizei", betont Florian Bölike (33). Der studierte Kunstpädagoge aus Ostbrandenburg ist der neue Leiter im Neustädter Konfliktmanagement.
Er und Barth haben viel vor: "Langfristig wollen wir auf 20 Konfliktmanager kommen." Ein Großteil der Stellen auf Minijob-Basis ist noch frei: "Wir sind offen für Bewerbungen. Wichtiger als ein Abschluss ist uns eine hohe soziale Kompetenz", betonen sie.
Getragen wird die mit 130.000 Euro geförderte Initiative zu 90 Prozent vom Freistaat Sachsen. Den Rest übernimmt der Stadtbezirk.
Titelfoto: Thomas Türpe