Neues Affenhaus im Dresdner Zoo: Mit diesem Trick will Finanzbürgermeister Lames Geld sparen
Dresden - Nächsten Mittwoch entscheidet der Stadtrat über den Neubau des Orang-Utan-Hauses im Zoo.
Statt für den dafür notwendigen Kredit in Höhe von zwölf Millionen Euro nur zu bürgen, will das Rathaus dem Zoo das Geld nun selbst leihen. Mit dem Trick will Finanzbürgermeister Peter Lames (56, SPD) bares Geld sparen.
"Wir haben viel Geld auf dem Konto, das aber schon für künftige Ausgaben eingeplant ist und deshalb nicht für andere Zwecke verplant werden darf", erklärt Lames.
Bis das Geld ausgegeben werden kann, muss es die Stadt anlegen. Für ausfallsichere Geldanlagen gibt es aber keine Zinsen mehr, im Gegenteil.
"Von den Kreditinstituten wird ein Verwahrentgelt von 0,5 Prozent in Rechnung gestellt", sagt Lames. Für die zwölf Millionen Euro sind das 60.000 Euro! Das Geld kann die Stadt sparen und der Zoo zahlt sogar noch marktübliche Zinsen. "Die Zinszahlung ist notwendig, um den Wettbewerb nicht zu verzerren", erklärt Lames.
Das klingt nach einer Win-win-Situation für beide Seiten. Trotzdem sind von der Idee nicht alle begeistert. Johannes Lichdi (57, Grüne) bezeichnet die Idee bei Twitter als "unsolide" und "Voodoo-Finanzpolitik".
Er vermutet dahinter eine Wahlkampftaktik des OB. "Hilbert will halt wiedergewählt werden, da ist sicher mehr Solidarität gefragt", schreibt er.
Titelfoto: Holm Helis/Zoo Dresden