Ausschreibungsärger im Rathaus: Wer bekommt den neuen Winterzauber?
Dresden - Während die fragwürdige Vergabe-Praxis um OB Dirk Hilberts (52, FDP) "Nachtschicht"-Partys nun ein Thema für den Stadtrat wird, gibt es schon den nächsten Streit um eine wichtige Veranstaltung.
Diesmal geht es um den Altmarkt und den bis 2020 darauf stattgefundenen "Winterzauber".
Ab 2014 hatte die Berliner Firma "Arnold Bergmann Eventgastronomie" den "Dresdner Winterzauber" auf dem Altmarkt veranstaltet, dort mit Eisbahn, Winterrutsche und Co. für Belebung nach dem Abbau des Striezelmarktes gesorgt. Dann kam Corona und die Verwaltung schrieb die Veranstaltung neu aus. Anders als die ersten drei "Nachtschicht"-Partys allerdings öffentlich, also für jedermann.
Auch Unternehmer und Stadtrat Holger Zastrow (54, FDP) reichte ein Konzept ein (richtet bereits den Augustusmarkt an der Hauptstraße und Canalettomarkt in Pirna aus). Das bewertete die Verwaltung knapp besser als jenes des Mitbewerbers Arnold Bergmann (65).
"Wir planen das Event familienfreundlicher zu machen, neben vergrößerter Eisfläche auch Riesenrad mit Karussell aufzustellen, dazu Marktstände", erklärt Zastrow seinen geplanten "Wintermarkt". Doch anstatt den Verwaltungsvorschlag abzusegnen, hob der Wirtschaftsförderungsausschuss die Entscheidung auf Antrag der Linken in den Stadtrat.
So sei die konkrete Bewertung nicht transparent genug dargestellt worden und der Profiteur trage mal wieder das gleiche Parteibuch wie Verwaltungschef Hilbert, erklärte Stadtrat Tilo Wirtz (55, Linke).
Titelfoto: Holm Helis