Neue Haltezonen: Erste Schulen verbannen die Elterntaxis
Dresden - Enge Straßen, zugeparkte Einmündungen, riskante Wendemanöver: Die sogenannten "Elterntaxis" führen immer wieder zu unübersichtlichen und gefährlichen Situationen vor allem für kleine Kinder.
Der Stadtrat macht nun den Weg frei für sicherere Schulwege. Es ist das allmorgendliche Bild vor zahlreichen Dresdner Grundschulen.
"Elterntaxis halten in zweiter und dritter Reihe, es ist ziemlich chaotisch. Dazwischen queren die kleinen Kinder, die zwischen den großen Autos nicht gut sichtbar sind", so Ulrike Caspary (55, Grüne).
Dem stimmten alle Fraktionen zu. "Wir nehmen wohlwollend zur Kenntnis, dass hier ausnahmsweise Autofahrer einmal nicht drangsaliert werden sollen, sondern dass nach praktikablen Lösungen gesucht wird", sagte Stadtrat Falk Breuer (58, AfD).
Darum wurde OB Dirk Hilbert (51, FDP) mit breiter Mehrheit beauftragt, zu prüfen, an welchen Schulen ausreichend Haltemöglichkeiten in rund 250 Meter Entfernung vorhanden sind oder geschaffen werden können.
Dort sollen dann Elternhaltestellen geschaffen werden, wo Fahrer halten dürfen, um ihre Kinder aussteigen und laufen zu lassen (oder bis zum Eingang zu bringen).
Ab Sommer sollen fünf Dresdner Schulen mit dem Pilotprojekt starten
Anja Apel (63, Linke) äußerte die Hoffnung, dass Eltern, die ihr Kind nur ein kurzes Stück bringen, künftig gänzlich auf die Autofahrt verzichten und ihre Kinder zu Fuß schicken.
"Gerade jüngeren Schülern macht es Spaß, mit ihren Freunden gemeinsam zur Schule zu gehen und dabei noch einiges zu erzählen und zu erleben."
Ab Sommer sollen fünf Schulen mit dem Pilotprojekt starten. Dabei sollen die Vorschläge der Bürgerschaft berücksichtigt, auch die Schulgemeinschaften eingebunden werden.
Zudem beschlossen die Räte, Radschulwegpläne zu erstellen, um sichere Routen auch für radelnde Kinder auszumachen.
An 17 Schulen ist die Elterntaxi-Situation besonders schlimm
Daran geknüpft werden Halteverbote vor den Schulen, um die Elterntaxis zu verbannen.
In den Stadtbezirksbeiräten wurden bereits 17 Schulen erfasst, an denen die Elterntaxi-Problematik besonders heikel ist:
- 32. Grundschule "Sieben Schwaben" (Hofmannstraße)
- 49. Grundschule (Bernhardstraße)
- 50. Grundschule (Dörnichtweg)
- 59. Grundschule (Kurparkstraße)
- 63. Grundschule "Johann Gottlieb Naumann" (Wägnerstraße)
- 65. Grundschule "Am Waldpark Kleinzschachwitz" (Zschierener Straße)
- 68. Grundschule (Heiligenbornstraße)
- 85. Grundschule (Radeburger Straße)
- 95. Grundschule "Caroline Neuber" (Donathstraße)
- 103. Grundschule "Unterm Regenbogen" (Hohnsteiner Straße)
- 153. Grundschule (Fröbelstraße)
- Universitätsschule (Cämmerswalder Straße)
- SRH Montessori Grundschule (Pirnaer Landstraße)
- IBB Ganztagsgrundschule (Paul-Gerhardt-Straße)
- Christliche Grundschule Dresden (Rathener Straße)
- Grundschule Schönfeld (Borsbergstraße)
- Oberschule Weißig (Gönnsdorfer Weg)
Titelfoto: Steffen Füssel