Nächster Klimaaktivist vor Gericht: Soli-Protest für "Letzte Generation" am Fritz-Foerster-Platz!
Dresden - Die Blockade der "Letzten Generation" an der Uni vom 8. Dezember wird erneut ein Fall für das Gericht: Nachdem die Staatsanwaltschaft Dresden bereits Anklage gegen Christian Bläul (41) erhoben hat, folgt nun die nächste gegen Lars Ritter (19). Gegen die Anklagen gab es am Donnerstag Protest auf dem Fritz-Foerster-Platz.
Neben Christian Bläul ist Lars Ritter wohl einer der bekanntesten "Klima-Kleber" Sachsens. Ritter erregte zuletzt Aufmerksamkeit durch ein Video, indem ein Berliner Polizist ihm Schmerzen androhte und augenscheinlich auch zufügte. Gegen den Beamten ermittelt die Polizei nun wegen Körperverletzung im Amt.
Ritter selbst hat nun drei Vorwürfe am Hals: Wegen einer Blockade in München am 7. November 2022, einer in München am 21. November 2022 und der Uniblockade soll er sich wegen Nötigung vor dem Meißner Amtsgericht verantworten. Bei Verhandlungen gegen Jugendliche ist immer das Gericht am Wohnort zuständig.
Er saß zwar wegen seiner Blockaden schon hinter Gitter, ist aber noch nicht vorbestraft. "Ich habe zwar ein Schreiben der Polizei zu den Vorwürfen bekommen, aber kenne noch keine Anklageschrift", sagte er TAG24.
20 Demonstranten am Fritz-Foerster-Platz!
Um gegen die Verfolgung zu protestieren, rief die "TU Umwelt Initiative" am heutigen Donnerstag zu einer Kundgebung auf dem Fritz-Foerster-Platz auf, rund 20 Teilnehmer kamen: "Wir würden uns wünschen, dass keine Straßenblockaden, mit all ihren negativen Auswirkungen, notwendig wären", sagt Redner Moritz Schulz (19).
"Wir können es aber nachvollziehen, dass Mitglieder der 'Letzten Generation' zu diesem Mittel greifen. Sie deswegen anzuklagen verbietet sich, da sie sich für die Zukunft aller einsetzen." Nach einer Dreiviertelstunde war die Kundgebung beendet und der Verkehr konnte wieder rollen.
Diesmal ohne, dass es Ermittlungen nach sich zog.
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe, Steffen Füssel