Dresden - Muss der Louisengarten schließen? Wie TAG24 berichtete, droht die Stadt, "die Nutzung des Biergartens kostenpflichtig zu untersagen" - weil sich ein Nachbar gestört fühlt.

Für den Frieden am Gartenzaun lenkte der Inhaber ein. Doch Stadtrat Torsten Schulze (54, Grüne) macht sich jetzt noch mal für ihn stark.

"Die Neustadt ist lebendig, quirlig - und kein Friedhof ab 22 Uhr", so Schulze. Der TAG24-Artikel habe ihn bestürzt. "Drohungen sind kein gutes Vorgehen der Verwaltung."

Rückblick: Weil sich Nachbar Bernd F. ständig lärmbelästigt fühlt, beschwerte er sich über die verlängerten Öffnungszeiten des Louisengarten (23 Uhr wochentags, 1 Uhr am Wochenende) bei der Stadt.

Dresden Lokal Elbhangfest feiern - Straßen gesperrt! Hier müssen Autos draußen bleiben

Unter Androhung eines bis zu 500.000 Euro teuren Bußgelds machte das Rathaus nun Druck bei Knappe, sich an die städtische Polizeiverordnung zu halten (22/0 Uhr). Der Wirt musste sich dem beugen. Auch weil am gestrigen Donnerstag die Widerspruchsfrist verstrich.

"Bei gleichen Kosten verlieren wir so ein Drittel des Umsatz", bedauert Inhaber Tom Knappe (56).

Stadtrat Schulze will das nicht hinnehmen. "Wenn dieses Vorgehen Schule macht, wird die Neustadt zur Altstadt."

Zunächst läuft eine Anfrage bei der Stadt, ob diese überhaupt Lärm aus dem Louisengarten festgestellt hat - oder ob der nicht vom sogenannten "Assi-Eck" um die Ecke kommt.

Im schlimmsten Fall lärmen dort nämlich bis zu 3000 Menschen, trinken Bier, hören Musik, während die Straßenbahnen vorbeirattern.

Dresden Lokal Maja T. trotz Eilantrag ausgeliefert: Erneute Demo in Dresden!

Doch - wie auch gegenüber TAG24 - lässt sich die Stadt mit ihrer Antwort Zeit.