Nach nur 7 Wochen: Radwege auf dem Blauen Wunder lösen sich auf
Dresden - Was passiert eigentlich am Blauen Wunder? OB Dirk Hilberts (52, FDP) Entscheidung, das Radexperiment frühzeitig abzubrechen, war geradlinig, sagen Kritiker. Die Spuren der verbliebenen Radstreifen auf der Brücke sind es allerdings nicht mehr ...
Und das im wortwörtlichen Sinne! Sieben Wochen nach der Markierung (8. April) "schlängelt" sich die Linie über das Bauwerk - oder ist sogar gleich ganz verschwunden.
Offenbar hat der viele Regen der Farbe zugesetzt. Sehr zum Entsetzen der Radler, die um ihre Sicherheit bangen.
"Die Radfahrstreifen auf dem Blauen Wunder müssen natürlich so schnell wie möglich von der Stadt wieder aufmarkiert werden", sagt Edwin Seifert (51), Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Dresden (ADFC). Er hat einen Verbesserungsvorschlag: "Idealerweise in einer dauerhaften Form und in weißer Farbe."
Überdies fehlten nach wie vor Lösungen für den Körnerplatz und die Brückenrampe. Hier sei nun die Verwaltung gefordert.
Blaues Wunder: Zuspruch und Kritik für die Radfahrstreifen
Eine schnelle Reparatur wünscht sich auch Verkehrsexperte Veit Böhm (57, CDU). Der Stadtrat befürwortete damals den frühzeitigen Abbruch des Verkehrsversuchs, plädierte jedoch für den Erhalt der Radstreifen auf der Brücke. "Aus unserer Sicht sollen, solange es keine Baumaßnahmen auf der Brücke selber gibt, die Radwege verstetigt werden."
Tilo Wirtz (56), der für die Linken im Verkehrsausschuss sitzt, ist skeptischer. "Verkehrssicherheit für den Radverkehr geht anders. Das ist für alle, ob mit Auto oder mit dem Fahrrad, eine Zumutung."
Aus dem Rathaus hieß es, der Schaden sei bekannt. "Nach Vorliegen der verkehrsrechtlichen Anordnung wird bei trockenem Wetter neu in Gelb markiert."
Titelfoto: Montage: Eric Münch (2)