Nach monatelanger Generalsanierung: Frischer Glanz in Dresdens Kempinski!
Dresden - Die Landeshauptstadt hat ein prächtiges Kleinod zurück - nach umfangreichen, mehrmonatigen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten wurde am heutigen Donnerstag das Hotel Taschenbergpalais Kempinski wiedereröffnet. Foyer, Flure, 180 Zimmer und 31 Suiten erstrahlen in neuem, modernen Glanz.
Das Haus trägt die Handschrift von Innenarchitekt Markus Hilzinger aus Berlin, der schon dem legendären "Adlon" zu neuem Charme verhalf. In Dresden setzte er auf Kunst junger Maler und Bildhauer sowie Objekte aus der Porzellanmanufaktur Meissen, die er allerorts im Haus platziert hat.
Schon das Foyer überrascht mit einer Glas-Lampen-Installation, die sich wie die Elbe über die Decke schlängelt. Zwei junge Hotelgäste – Holzskulpturen von Hannes Mussner – "begrüßen" die Gäste, die sich ab Freitag in den neuen Zimmern in der ersten und zweiten Etage mit allem Luxus einquartieren können.
Die beiden darüber liegenden Stockwerke sollen bis Mai fertiggestellt werden.
"Unser Hotel hat sich einer tollen Verwandlung unterzogen", freut sich Direktor Marten Schwass (64).
Jede Menge Promis bei der Eröffnungsfeier
"Ich wünsche uns viele rauschende Feste in diesem Haus", sagte MP Michael Kretschmer (48, CDU), der das Eröffnungsband durchschneiden durfte.
Da dürfte er sich mit vielen Promis einig sein – zur Eröffnung kamen u. a. die Schauspieler Wolfgang Stumph (78) und Jan Josef Liefers (59), Entertainer Wolfgang Lippert (72), Moderator Peter Escher (69), Arne Prinz von Sachsen (46) und Vox-Star Uwe Herrmann (61, "Zwischen Tüll & Tränen").
Was sich die Frankfurter RFR-Gruppe die erste Komplettmodernisierung seit der Eröffnung 1995 kosten ließ, bleibt ein Geheimnis. Die Größenordnung lässt sich erahnen – in jedem Bad wurden Armaturen aus gedrehtem Stahl im Wert von je 28.000 Euro eingebaut. Allein in den Fluren wurden 7000 Quadratmeter Teppiche verlegt, die komplette erste Etage allergikerfreundlich ausgestattet.
Der Luxus hat seinen Preis: Für das Standard-Palais-Zimmer (35 qm) müssen je nach Anreisezeit 250 bis 800 Euro bezahlt werden.
Von Augusts Liebeshöhle zum ehrenwerten Grandhotel
Das Taschenbergpalais ist die barocke Liebeserklärung August des Starken an seine Mätresse Gräfin Cosel.
Anno 1705 ließ er das Palais für seine Angebetete erbauen - unter Mitwirkung von Matthäus Daniel Pöppelmann. Das Palais wurde bis Mitte des 19. Jahrhunderts immer wieder erweitert und umgebaut.
Der zuletzt 1934 restaurierte Bau wurde 1945 bei den Luftangriffen auf Dresden zerstört und blieb fast 50 Jahre als Ruine in der Stadt stehen. Erst 1992 wurde das Palais unter Einbeziehung einiger Fassadenmauern und des barocken Treppenaufgangs für 127,8 Millionen Euro wieder aufgebaut.
Am 31. März 1995 wurde im Taschenbergpalais das Hotel Kempinski eröffnet - als erstes 5-Sterne-Luxushotel in Sachsen.
Seit 2016 ist die RFR-Gruppe Eigentümerin des Hotels, in dem schon viele Prominente übernachteten, u.a. Staatsmänner wie Barack Obama (62), Jacques Chirac (†2019) und Helmut Schmidt (†2015), die dänische Königin Margrethe II. (83), die niederländische Königin Beatrix (86), Fürst Albert II. von Monaco (65) und viele Künstler von Udo Jürgens (†2014) über Thomas Gottschalk (73) bis zu Karl Lagerfeld (†2019).
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann (3)