Nach Teileinsturz: Hochwasser bisher ohne Einfluss auf Carolabrücke

Dresden - Die eingestürzten Teile der Carolabrücke trotzen dem Hochwasser in Dresden. Sie sind bereits großflächig von der Elbe überspült worden.

Die eingestürzten Teile der Carolabrücke verschwinden immer mehr in der steigenden Elbe.
Die eingestürzten Teile der Carolabrücke verschwinden immer mehr in der steigenden Elbe.  © Robert Michael/dpa

Modellrechnungen hatten bereits im Vorfeld ergeben, dass die im Wasser liegenden Beton-Elemente keinen besonderen Einfluss auf die Strömungsgeschwindigkeit und Aufstauwirkung nehmen werden.

Um der Elbe mehr Ausweichmöglichkeiten zu geben, hatte die Stadt den abgerissenen Teil auf der Neustädter Seite noch vor dem einsetzenden Hochwasser beseitigen lassen.

Die Arbeiten lagen im Zeitplan und konnten rechtzeitig abgeschlossen werden. Entsprechend positiv fiel bei einer Pressekonferenz am Sonntagnachmittag das erste Fazit aus.

Hochwasser im Liveticker: Weiterhin Dauerregen in Chemnitz und Umgebung
Hochwasser Hochwasser im Liveticker: Weiterhin Dauerregen in Chemnitz und Umgebung

Die kommenden Wochen müssen nun zeigen, wie es weitergeht. Für den heutigen Dienstag sind Gespräche im Kabinett zur Zukunft der Carolabrücke angesetzt.

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17. September, 10.23 Uhr: AfD und Team Zastrow stellen OB Hilbert 19 Fragen

Um 10 Uhr startete die angekündigte Pressekonferenz der AfD und von Team Zastrow.

Dabei stellten Thomas Ladzinski (AfD) und Holger Zastrow (Team Zastrow) ein Informationsverlangen vor, das sie an OB Dirk Hilbert richteten. Dieses umfasste 19 Fragen, die laut den Fraktionen in der letzten Stadtratssitzung unzureichend beantwortet wurden.

Zastrow betonte, dass er "diesmal keine Ausreden" hören wolle. Nun soll aufgeklärt werden, was hätte gemacht werden sollen beziehungsweise müssen, so Ladzinksi.

Thomas Ladzinski (AfD) und Holger Zastrow (Team Zastrow) bei der Pressekonferenz am heutigen Dienstag.
Thomas Ladzinski (AfD) und Holger Zastrow (Team Zastrow) bei der Pressekonferenz am heutigen Dienstag.  © Petra Hornig

17. September, 7.36 Uhr: AfD und Team Zastrow sprechen über weiteres Vorgehen bei der Carolabrücke

Die Stadtrats-Fraktionen der AfD und von Team Zastrow haben angekündigt, am heutigen Dienstag in einer Pressekonferenz über den Einsturz der Carolabrücke sprechen zu wollen.

Dabei wollen die Fraktionen ihren erarbeiteten Fragenkatalog vorstellen und über das weitere Vorgehen nach dem Einsturz der wichtigen Verkehrsachse im Zentrum Dresdens diskutieren.

16. September, 18.21 Uhr: Hochwasser bisher ohne Einfluss auf Carolabrücke

Das Hochwasser in Dresden hat bisher zu keinen "signifikanten Veränderungen" an der eingestürzten Carolabrücke geführt, erklärte Michael Klahre, Pressesprecher der Feuerwehr Dresden, am Montagnachmittag auf einer Pressekonferenz.

Experten beobachten die Bewegungen der Brückenzüge weiterhin genau, ein "kritischen Einfluss" der ansteigenden Elbe konnte man bisher aber nicht feststellen.

Auch im strömenden Regen stets gefragt: Feuerwehr-Pressesprecher Michael Klahre (r.).
Auch im strömenden Regen stets gefragt: Feuerwehr-Pressesprecher Michael Klahre (r.).  © Thomas Türpe

16. September, 18.01 Uhr: Wie geht es weiter mit dem Verkehr in der Stadt?

Die dauerhafte Sperrung der Carolabrücke hat Auswirkungen auf das übrige Verkehrsnetz in Dresden.

Noch im Jahr 2022 passierten täglich etwa 31.000 Autos die Brücke. Und auch das Terrassenufer sowie der Elbradweg sind weiterhin dicht. Am Montag kam im Rathaus erstmals eine Arbeitsgruppe zusammen, die über die mittelfristige Verkehrsplanung beraten soll.

An dem Treffen nahmen Mitarbeiter des Geschäftsbereiches von Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) und der DVB teil. OB Dirk Hilbert (52, FDP) traf am Montag mit Vertretern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Dresden (ADFC) zusammen.

Ein Großteil des Kfz-Verkehrs wird bereits jetzt über die Albertbrücke umgeleitet. Und auch am Blauen Wunder soll der Berufsverkehr entlastet werden: Die Tiefbauarbeiten am Körnerplatz wurden vorerst angehalten, um lokale Verkehrseinschränkungen zu minimieren. Die Schillerstraße als Verbindung zur B6 und dem Dresdner Norden ist nun auch in Richtung Körnerplatz wieder befahrbar, teilte die Stadt mit.

Weitere Infos findet Ihr im Artikel: "Carolabrücke unter strenger Beobachtung: Erste Ideen für zukünftige Verkehrsplanung".

Mit der Carolabrücke fehlt der Stadt eine der wichtigsten Verkehrsadern.
Mit der Carolabrücke fehlt der Stadt eine der wichtigsten Verkehrsadern.  © xcitepress/Finn Becker

16. September, 16.33 Uhr: Gute Schätzungen vom Umweltamt

Das Umweltamt hatte durch die eingestürzten Brückenteile einen 30 bis 50 Zentimeter hohen Rückstau der Elbe bis hin zur Waldschlösschenbrücke prognostiziert.

Wie René Herold (44), der Leiter des Umweltamts, bei einer Pressekonferenz an der Augustusbrücke auf TAG24-Nachfrage erklärte, waren diese Schätzungen "sehr gut" und "konservativ". Tatsächlich wird die Elbe dort wohl "nur" um 20 bis 30 Zentimeter ansteigen.

René Herold (44), der Leiter des Umweltamts, spricht am Montag im strömenden Regen an der Augustusbrücke.
René Herold (44), der Leiter des Umweltamts, spricht am Montag im strömenden Regen an der Augustusbrücke.  © Malte Kurtz

16. September, 14.43 Uhr: Was passiert mit den Brücken-Trümmern?

Vergangene Woche entfernten 40 Arbeiter von 12 Spezialfirmen rund um die Uhr die Trümmerberge von der Neustädter Elbseite.

Der Schutt wird nun zunächst auf einer Fläche nahe des Alten Leipziger Bahnhofs zwischengelagert. Um wie viele Tonnen es sich dabei handelt, war zuletzt unbekannt. Unternehmer Mathias Lindenlaub (53) war mit seiner Firma an den Arbeiten beteiligt. Er erklärte gegenüber TAG24: "Die Trümmerteile werden als Baustoffe, etwa im Straßenbau, wiederverwendet. Der Stahl wird eingeschmolzen."

Die Trümmerteile von der Carolabrücke haben durchaus noch Verwendung.
Die Trümmerteile von der Carolabrücke haben durchaus noch Verwendung.  © Jürgen Männel/jmfoto

16. September, 13.26 Uhr: OB Hilbert sorgt sich um Finanzen - "Sind ausgezehrt"

In der Diskussion um einen möglichen Wiederaufbau der Carolabrücke macht OB Dirk Hilbert (52, FDP) auf die klammen Kassen der Kommunen aufmerksam.

Sachsenweit fehlen 400 Millionen Euro. "Die Defizite steigen. Auch in Dresden. Daher wird es ohne Unterstützung von Land und Bund nicht gehen."

Hilbert weiter: "Wir haben lange von den guten Jahren gezehrt. Nun sind wir ausgezehrt."

Die Stadtverwaltung schätzt die Kosten für einen Neubau der Brücke auf mindestens 100 Millionen Euro.

Im Hinblick auf einen möglichen Wiederaufbau der Carolabrücke sorgt sich OB Dirk Hilbert (52, FDP) um die Finanzierung.
Im Hinblick auf einen möglichen Wiederaufbau der Carolabrücke sorgt sich OB Dirk Hilbert (52, FDP) um die Finanzierung.  © Norbert Neumann

16. September, 11.33 Uhr: THW weiterhin im Einsatz

Der bauliche Zustand der Carolabrücke steht weiterhin unter Beobachtung durch Fachpersonal.

"Mit modernem Gerät können wir dort Bewegungen im Millimeterbereich feststellen", erklärte ein Sprecher des Technischen Hilfswerks (THW).

Von den rund 160 ehrenamtlichen THW-Einsatzkräften aus neun Ortsverbänden wurde der Großteil am Wochenende abgezogen. Eine kleine Gruppe verbleibt im Umkreis der Brücke.

Kräfte des THW sind weiterhin im Umkreis der Carolabrücke tätig. (Symbolfoto)
Kräfte des THW sind weiterhin im Umkreis der Carolabrücke tätig. (Symbolfoto)  © Danny Gohlke/dpa

16. September, 8 Uhr: Ordnungsamt behält Sperrbereich weiter im Blick

Der Sperrbereich an der Carolabrücke wird weiterhin durch die Stadt kontrolliert.

Am Montagmorgen hatte sich ein Wagen der Polizeibehörde am Königsufer postiert.

Nach wie vor gilt ein striktes Betretungsverbot.

Das Ordnungsamt überwacht weiterhin die Einsturzstelle.
Das Ordnungsamt überwacht weiterhin die Einsturzstelle.  © Robert Michael/dpa

15. September, 18.53 Uhr: So soll es an der Carolabrücke weitergehen

Eine Zusammenfassung aller wichtigen Informationen zum weiteren Einsatz an der Carolabrücke findet Ihr im Artikel "Carolabrücke und Hochwasser: Dresden im Dauerstress!".

Dort finden sich auch die wichtigsten Statements von der heutigen Pressekonferenz im Dresdner Rathaus.

Ob Dirk Hilbert (52) gab am Sonntagnachmittag eine Pressekonferenz zum Einsatz an der Carolabrücke.
Ob Dirk Hilbert (52) gab am Sonntagnachmittag eine Pressekonferenz zum Einsatz an der Carolabrücke.  © Norbert Neumann

15. September, 18.14 Uhr: Feuerwehr bedankt sich bei "starken Partnern"

Feuerwehr-Pressesprecher Michael Klahre und Doktor Michael Katzsch, Amtsleiter der Feuerwehr Dresden, haben sich nach der Pressekonferenz im Rathaus in einem Video-Statement bei ihren "starken Partnern" für die Zusammenarbeit an der Carolabrücke bedankt.

"Fünf Tage wach", scherzte Klahre zu Beginn und erklärte, dass er "beeindruckt" sei, wie gut die Zusammenarbeit ablief. Katzsch betonte, wie hilfreich die Unterstützung unter anderem von Bundeswehr, THW, Stadt und Polizei war.

15. September, 18 Uhr: Stadt kündigt nächste Pressekonferenz für Ende nächste Woche an

Angesichts des vollen Fokus auf die Hochwasser-Lage in Dresden will die Stadt erst Ende der nächsten Woche auf einer Pressekonferenz weitere Auskünfte zum Geschehen rund um die Carolabrücke geben.

Bis dahin sollen keine täglichen Pressekonferenzen mehr abgehalten werden, erklärte Stadt-Sprecherin Barbara Knifka am Sonntag.

Titelfoto: xcitepress/Finn Becker

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