Dresden - Ein Linienbus der DVB zerstörte vor zwei Wochen die Fassade und den Verkaufsraum der Bäckerei Richter in Bühlau. Repariert ist der Laden noch lange nicht, doch Bäckermeister Stefan Richter (49) hat sich eine andere Option überlegt.

Wie der 49-Jährige auf seiner Webseite mitteilte, startet das Team den Verkauf von frischen Backwaren wieder am 1. Februar. Los gehts am Donnerstag bereits um 2 Uhr nachts, dann wird Richter gemeinsam mit seinen Gesellen Brot, Brötchen und Kuchen backen.

Sein Ofen stand seit dem 16. Januar still, nachdem ein Bus tags zuvor mit voller Wucht in den Innenraum der Feinbäckerei krachte und diesen zerstörte. 2020 hatte Richter die Bäckerei erst saniert - nun startet er von vorn.

Nach kurzer Fassungslosigkeit darüber handelte der Bäckermeister jedoch schnell und überlegte sich einen Drei-Schritte-Plan zur Wiedereröffnung seines Lebenswerks. Der offene Verkaufsraum wurde noch am Unfalltag mit Holzspanplatten und einer provisorischen Tür gesichert. Der Schutt beiseite geräumt.

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Die Backstube blieb von dem Unglück glücklicherweise verschont, sodass Richter und sein Team den Ofen bereits am Dienstag wieder anschmeißen können. Dann werden Kekse gebacken, Sauerteig angesetzt, Saaten und Schrote vorgequollen. "Wir müssen ja ein bisschen was vorbereiten", so der Bäckermeister gegenüber der Sächsischen Zeitung.

Verkauft wird vorerst in einem mobilen Wagen wenige Meter neben der Bäckerei, den Richter von der Bäcker- und Konditorengenossenschaft Bäko Ost geliehen hat.

"Es gibt aber ein paar Änderungen. Wir werden erst um 7 Uhr morgens statt 6 Uhr öffnen. Und wie lange abends offen sein wird, ob bis 18 oder doch lieber nur 17 Uhr, müssen wir erstmal austesten", sagt Richter. Am Samstag öffnet der Verkaufswagen zudem von 6 bis 11 Uhr.

Der 49-Jährige hofft auf mildes Wetter, hat aber zur Not auch Heizlüfter und Isolierungsscheiben besorgt, damit seine zwei Verkäuferinnen es in dem Wagen angenehm warm haben.

Bei der Frage nach der Vielfalt des Sortiments ist sich Richter noch nicht sicher: "Ich habe mich noch nie in solch einer Situation befunden", gibt er gegebüber der SZ zu. "Da hilft wohl nur Learning by Doing."

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Bis Ostern kann der Bäcker den Wagen benutzen, dann muss er sich etwas Neues überlegen. Das Gutachten und die Schadensumme kenne er noch nicht, die DVB habe ihm jedoch schriftlich zugesichert, sich schnellstmöglich und so unbürokratisch wie möglich um den Schaden zu kümmern.

Doch bis all das geklärt ist, hofft Richter erstmal darauf, dass seine Kunden das Übergangsangebot wahrnehmen. Mit drei großen Plakaten will er dafür werben.